Ein Schäfer trägt Sorgen
des Morgens sehr füh
seine Schäflein zu weiden
hat niemals keine Ruh
Des Abends spät schlafen
des Morgens früh auf
denn die Sorgen bis am Morgen
die wecken ihn auf
Kein Feuer, keine Kohle
Kann brennen so heiß,
Als heimlich stille Liebe
Von der niemand nichts weiß.
Keine Rose, keine Nelke
Kann blühen so schön,
Als wenn zwei verliebte Herzen
Bei einander tun stehn.
Setz du mir einen Spiegel
Ins Herz hinein,
Daß du kannst darinnen sehen,
Wie so treu ich es mein
Text und Musik: Verfasser unbekannt –
Der Text vielfach mündlich überliefert und nach fliegenden Blättern aus der Zeit um 1786-1800 –
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 109b, mit drei Melodien: 1) mündlich aus der Niederlausitz ( Lübbenau ), 2) mit zweiter Melodie aus Schlesien ( Hainau ) und 3) dritter Melodie vielfach mündlich aus Schlesien.)
Ab Strophe Nr. 3 ist der Text identisch mit dem des heute noch bekannten Liedes Kein Feuer kein Kohle. Die von Erk im Liederhort wieder gegebenen Melodien sind recht unterschiedlich, die Verwandtschaft zu „Kein Feuer keine Kohle“ ist mehr zu erahnen als tatsächlich vorhanden. Melodie Nr. 3 wurde mehrfach aufgezeichnet. (Schlesien)