In einem Kerker saßen (1895)

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In einem Kerker saßen
zu Frankfurt an dem Main
Mit geschlossnen Händen
Sechs Studenten drein
Sie hatten treu gefochten
für der Brüder Glück.
Vivat! Ihr Studenten!
Vivat! Republik!

Und der Kerkermeister
sprach sich täglich aus
„Bei mir, Herr Bürgermeister
wischet keiner aus!“
Eines Abends plötzlich
kam der Nachtgendarm
suchte ganz entsetzlich
den Studentenschwarm

Ja! Sie war´n entflohen
aus dem hohen Turm
Nachts bei einem großen
fürchterlichen Sturm
Laufet, wie ihr wollet
laufet her und hin
suchet sechs Studenten
groß ist der Gewinn

Und sie nahmen wieder
Treu das Schwert zur Hand
Fochten für die Brüder
Für das ganze Land!
Wir sind keine Knechte
Wir sind freie Herrn
Streiten für die Rechte
für die Freiheit gern

Ihr mit Euern Kronen
Was bildet Ihr Euch ein?
Stellt doch Eure Thronen
jetzt beizeiten ein!
Wenn man Euch wird fragen:
Wo ist der Königssohn?
So wird man Euch sagen
daß er hänget schon

Er hängt an keinem Galgen
er hängt an keinem Strick
sondern an der Krone
der freien Republik
Gebt uns Eure roten
Purpurmäntel her
das gibt rote Hosen
für das Freiheitsheer

Diese Version: von  Adolf Thümmler , Zwickau , 1953 an W. Steinitz  geschickt:
„Dieses Lied habe ich 1895 als junger Weber in Crimmitschau ( Sachsen ) von alten Arbeitern in der Kneipe gelernt“ ( Steinitz II 1962)

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In dem Kerker saßen zu Frankfurt an dem Main: Verschiedene Fassungen des viel gesungenen Freiheitsliedes aus dem Vormärz und der Revolution von 1848.