Im schönen Mai im jungen Mai (Am 1. Mai)

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Im schönen Mai, im jungen Mai
Erhebt der Arbeit Volk sich frei!
Es reicht die Hand zum Bruderbund
Und tut der Welt sein Wollen kund
Hurrah, im schönen jungen Mai
nimmt stark und kühn das Volk, das Volk Partei!

Lang lag´s auf ihm wie dunkler Flor
Ein starker Geist doch hebt´s empor
Aus stolzem Horst ein Adler stieg
Zeigt ihm im Flug die Bahn zum Sieg.
Hurrah, im schönen jungen Mai
nimmt stark und kühn das Volk, das Volk Partei!

Wach´ auf drum, auf, du Proletar
Sieh rings die Zeichen wunderbar!
Es ruft der Armut Heeresbann,
Klopft laut an deine Türe an.
Hurrah, im schönen jungen Mai
nimmt stark und kühn das Volk, das Volk Partei!

Die Arbeitszeit, so lang und schwer
Den Geist und Leib bedrückt sie sehr
Darum, zu lindern Not und Plag´
Erstreitet den Achtstundentag!
Hurrah, im schönen jungen Mai
nimmt stark und kühn das Volk, das Volk Partei!

Auf, aus der Werkstatt, aus dem Schacht
Es strahlt die Welt in Frühlingspracht
Bleibt nicht in dumpfer Nacht zurück
Nehmt Anteil an der Erde Glück.
Hurrah, im schönen jungen Mai
nimmt stark und kühn das Volk, das Volk Partei!

Im schönen Mai, im jungen Mai
Erhebt der Arbeit Volk sich frei!
Die Saat, im Frühling ausgestreut
Der Sommer reif zur Ernte beut
Hurrah, im schönen jungen Mai
nimmt stark und kühn das Volk, das Volk Partei!
Text: nach August Geib
Musik: Auf die Melodie von “ Die Wacht am Rhein “ , Es braust ein Ruf wie Donnerhall ….
in: Max Kegel : Sozialdemokratisches Liederbuch von 1896 — Arbeiter-Liederbuch (ca. 1910) —

Liederthema:
Liederzeit: vor 1892 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Dieses „deutsche Sturmlied“ (Böhme) hat Max Schneckenburger 1840 gedichtet, als in Deutschland ein Angriff von Frankreich auf das linke Rheinufer befürchtet wurde. Zahlreiche „Rheinlieder“ entstanden damals. Bekannt und beliebt wurde „Die Wacht am Rhein“ jedoch erst 1854 durch die Vertonung von Karl Wilhelm, Musikdirektor in Krefeld. Seitdem wurde das Lied von Männergesangsvereinen viel gesungen. Die größte Popularität erlangte es aber im Kriegsjahre 1870/71. Die „Wacht am Rhein“ wurde das Kriegslied der Deutschen und blieb Nationalgesang an den Gedenktagen.

Der Komponist erhielt 1870 die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft und nach dem Krieg 1871 von der deutschen Regierung eine Dotation von jährlich 3000 Mark.

Es gibt zahlreiche weitere Lieder auf die Melodie von „Die Wacht am Rhein„, das Lied wurde immer wieder nachgedichtet und an aktuelle Ereignisse angepasst, insbesondere bis zum Ende des Ersten Weltkriegs war das Lied überaus populär. Es gibt auch eine ganze Reihe von Gegenliedern. In den Jahren 1943/44 sangen die Kinder im Rheinland auf der Straße: „Lieb‘ Vaterland magst ruhig sein, Hitler zieht die Opas ein.“