Ich ging im Böhmerwald (Wurst gekrallt)

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Ich ging im Böhmerwald (Wurst gekrallt)

Es war im Böhmerwald
da hab ich Wurst gekrallt
die hab ich abgeleckt
und hab’s in’n Sack gesteckt
da ist ein Schutzmann kommen
und hat mich mitgenommen
da bin ich ausgerückt
und hab mei Wurst verdrückt
(und hab die Wurst gespickt)

Text: Verfasser unbekannt
Musik: auf „Tief drin im Böhmerwald
in Frankfurter Kinderleben (1929, Nr. 2771 – 2782)

Das Lied muss kurz nach dem Ersten Weltkrieg sehr populär gewesen sein unter den älteren Kindern und Jugendlichen, weit über Frankfurt hinaus. Darauf deuten die zahlreichen Fundstellen bei Wehrhan. Das Böhmerwaldlied dürfte nach der Novemberrevolution 1918 viel gespielt worden sein, gerade weil Böhmen nach dem Krieg nicht mehr zu Deutschland gehörte. In dem Lied geht es um die Wurst!

In manchen Varianten entwickelt sich die Verfolgungsjagd ähnlich wie in „Bei Müllers hats gebrannt„, was schon vor dem Ersten Weltkrieg gesungen wurde.

Liederthema: , ,
Liederzeit: vor 1929 : Zeitraum:
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Abweichungen im Text

Es war im Böhmerwald,
da hab ich mei Wurscht gekrallt
da is der Schutzmann kommen
und hat mich mitgenommen.
Da hat er sei Blei gespitzt,
da bin ich ausgerückt
und hab’ mei Worscht, mei Worscht,
mei Worscht verdrückt

Weitere Varianten ab Zeile drei:

  • 1.3:  da ist der Plattkopp komme und hat mir sie abgenomme (Nr. 2773)
  • da ist der Metzger gekommen und hat sie mir abgenommen, da bin ich ihm nachgelaufen und habe die Backen verhauen (Nr. 2774)
  • da ist der Schütz gekommen, und hat mich mitgenommen, da bin ich durchgebrannt, und bin ins Haus gerannt …, (Nr. 2775)
  • die hab’ ich zusammengekneckt und in den Sack gesteckt; da ist der Schütz gekommen und hat mich mitgenommen, da bin ich durchgebrennt, der is mer nachgerennt…
  • die Worscht, die hat so gut geschmeckt, ·da hab ich se eigesteckt; da is en Schutzmann (Blechkopp) komme, hat mich mitgenomme; da bin ich ausgerickt un hab mei ganze Worscht verdrickt.

alle in Frankfurter Kinderleben (1929, Nr. 2771 – 2782)