Ich ging bei nächtlich stillem Haine
und zwar bei hellem Mondenscheine
sah ich von fern ein Mädchen stehn
sie war so schöne wie eine Rebe
sie war, bei Gott, so wahr ich lebe
die Schönste, die ich je gesehn
Als sie mich sah, da wollt´ sie fliehen
sie floh, das war ja ihr Bemühen
ich faßte sie am Arm und sprach
„Schön Schätzlein, willst du mich verlassen
willst du mich lieben oder hassen?“
Die Antwort war ein leises „Ja“
Wir setzten uns ins Grüne nieder
ich küßte sie und sie mich wieder
wir kannten uns vor Liebe kaum
und so verschwand sie unter Küssen
wollt ihr es dennoch weiter wissen
Ich wachte auf, es war ein Traum
Zweite Melodie zu "Ich ging bei nächtlich stillem Haine"
Abweichungen im Text
Auch mit dem Anfange
„Ich stand auf nächtlich stiller Heide“ oder
„Ich schlief auf nächtlich stiller Heide“ oder
„Ich ging bei nächtlich stillem Haine“ oder
Ich ging einmal bei Mondenscheine
Zweite Strophe auch
Als sie mich sah, da wollt sie fliehen
Aber trostlos war ja ihr Bemühen
Ich fasste sie beim Kleid u. sprach
Ach Mädchen, willst du mich verlassen
Willst du mich lieben oder hassen?
Ihre Antwort war: Ich liebe dich.
( DVA A 107 024 )
Anmerkungen zu "Ich ging bei nächtlich stillem Haine"
Vielfach mündlich aus Hessen-Nassau (1880 – 1890 und später) durch Herrn E. Wolfram in Dillenburg.
Ähnelt der Melodie von „Ist denn lieben ein Verbrechen …“
Alle Niederschriften beharren auf g statt des richtigeren d
"Ich ging bei nächtlich stillem Haine" in diesen Liederbüchern
auch in – Soldatenlieder-Sammlung (1914-1918, DVA A 107 024, über Wilhelm Scheuren , Feldartill.-Reg. 44, 1. Batt., 16. Div., 8. Armeekorps, an Prof. Kentenich , Trier ans DVA ) — Wie´s klingt und singt (1936)
Vergleiche auch:
Es liegt ein Weiler fern im Grund Es liegt ein Weiler fern im Grund da blüht ein Röslein jung und schön wie nimmer in der ganzen Rund so traut, so lieblich anzusehn Und als ich kam und als ich´s sah…
Warum willst du mich so früh verlassen Warum willst du mich so früh verlassen warum schlägt dein Herz nicht mehr für mich warum tust du mich im Stillen hassen warum war ich früher gut für dich In der Blüte meiner…
Ich ging einmal im hellen Mondenscheine Ich ging einmal im hellen Mondenscheine im Wald, im Wald, im grünen Wald. Ringsum wars still, ich war so ganz alleine der Vöglein Sang war längst verhallt Nur einsam sprudelt hier der Quell…
Mädchen willst du einen Pfarrer nehmen? Mädchen, willst´ en Pfarrer nehmen? "Nein, Mutter, nein! Dann heißt man mich die Pfarrerin Auch die Mägdeschlagerin. Nein, Mutter, nein!" Mädchen, willst' en Predger nehmen? "Nein, Mutter, nein. Dann heißt man mich die…
Weint mit mir ihr nächtlich stillen Haine Weint mit mir, ihr nächtlich stillen Haine, zürnet nicht ihr morschen Totenbeine, wenn ich euch, ja, wenn ich euch, wenn ich euch in eurer Ruhe stör! Denn es wohnt allhier in euer Mitte…