Ich armer Tambursgesell

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Ich armer Tambursgesell
Man führt mich aus dem Gewölb
Wär ich ein Tambur blieben.
Dürft ich nicht gefangen liegen
nicht gefangen liegen

O Galgen, du hohes Haus
Du siehst so furchtbar aus
Ich schau dich nicht mehr an
Weil ich weiß, ich gehör daran
Daß ich g’hör daran.

Wenn Soldaten vorbeimarschier’n
Bei mir nicht einquartier’n.
Wenn sie fragen, wer ich gewesen bin
Tambur von der Leibkompanie
Von der Leibkompanie

Gute Nacht, ihr Marmelstein
Ihr Berg und Hügelein
Gute Nacht, ihr Offizier
Korporal und Musketier
Und Musketier!

Gute Nacht, ihr Offizier,
Korporal und Grenadier
Ich schrei mit Heller Stimm:
von euch ich Urlaub nimm
Ja Urlaub nimm!

Text: In des Knaben Wunderhorn I, 89 (a. A. S. 78. Birlinger’s A. I, 75) nach einem fliegenden Blatt „Fünf ganz neue Weltliche Lieder“ (darin Nr. 3). „Gedruckt in der Kaserne“ (wohl zwischen 1770— 90). Goethe bemerkt dazu: „Heitere Vergegenwärtigung des ängstlichen Zustandes“. — Die Versform scheint das Vorbild zum ähnlichen Liede „Zu Straßburg auf der Schanz“ gewesen zu sein. Läßt man die Wiederholung (3. Zeile) fort, so kann man das Lied nach gleicher Weise singen.
in Deutscher Liederhort III (1893, Nr. 1395, „Tambursgesell“)

Diesen Vorschlag von Böhme aufgreifend, ist hier jeweils die dritte Zeile mit der Wiederholung der 2. Zeile weggelassen worden. Im Wunderhorn steht der Text nach dem Muster:

Ich armer Tambursgesell
Man führt mich aus dem Gewölb
ja aus dem Gewölb …

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Liederzeit: vor 1806 : Zeitraum:
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