Freut Euch Kameraden all (sind Rüben drin)

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Freut Euch Kameraden all
Dass so gut wir leben –
Gut stehts hier auf jeden Fall
s tut zu essen geben!
Brauchet nicht zu sorgen jetzt
Wie die Leute draussen
Tüchtig wird uns vorgesetzt
Tüchtig lasst uns schmaussen!

Drum immer lustig Blut
Und heitern Sinn
Es schmeckt zu gut
Sind Rüben drin
Drum immer lustig Blut
Und heitern Sinn –
Sind Rüben drin

Heute heisst´s- die grosse Zeit-
´s ist zwar nicht zu finden
Fleisch das wird zur Kleinigkeit
´s thut im Frass verschwinden
Die Kartoffel stirbt auch aus
Wird schon immer kleiner
In dem guten Mittagsschmaus
Schmeckt die Rüb´ drin feiner.

Drum immer …

Früher rauchst ´ne Zigarett´
Und auch viel Zigarren- o
Seit du hier bekommst du´s nett
Kannst auch Geld dir sparen!
Fünfundzwanzig auf den Mann
Kriegst, und feine Sorten
Wie man eben rauchen kann
An verborgnen Orten.

Drum immer lustig Blut….

Mädchen! seid doch nicht so spröd
tut jetzt Hilfsdienst machen
Wird Euch jetzt der Kopf verdreht
könnt ihr später lachen
Buben: für das Vaterland!
Dafür lasst uns sorgen
Mädchen! seid drum uns zur Hand
abends – bis zum Morgen

Drum immer lustig Blut ….

Für die „edle“ Rübenspeis
Tuet England danken!
Zahlet ihm dafür ein Preis
Dass die Köpfe schwanken
Haut die Kerle kurz und klein-
Gleich zu Kraut und Rüben
Dass sie „Ach und Wehe“ schreien
Vor den deutschen Hieben

Drum immer lustig Blut
Und heitern Sinn
Es schmeckt erst gut
Sind Rüben drin …

Text: Pionier Gefreite Max Velten , Speyer am Rhein – während des Ersten Weltkriegs – Eingesandt von K. Manger , Q 6 , Nr. 7, 1.St. Mannheim .
Musik: Auf die Melodie von „Bin ein Ritter lobesam“ bzw. „Bin ein fahrender Gesell“
Quelle: Unter dem Titel „Rabenmarschlied des 14. Pionierbataillons“ als DVA A 108 694 in der Soldatenlieder-Sammlung (1914-1918)

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Liederzeit: vor 1916 : Zeitraum:
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Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Bin ein fahrender Gesell“ ist ein Lied von Rudolf Baumbach (Text) und Ludwig Keller (Musik, 1894) bzw Ludolf Waldmann (Musik, unklar). Das Lied war sehr populär und wurde oft nachgedichtet. Besonders die Schlußzeile lud zur Parodie gerad ein:“ Ja futsch ist futsch und hin ist hin.“ Im Ersten Weltkrieg sang man als Kehrreim mit Wiederholung: „Da kann kein Kaiser u. kein König was dran machen / ´s ist zum Lachen. Hollahi Hollaho“