"Ein Sträußchen am Hute" zum Anhören, als Download, als Buch oder als CD bei Amazon
Ein Sträußchen am Hute, den Stab in der Hand zieht rastlos der Wanderer von Land zu Land. Er sieht so manche Städtchen, er sieht manchen Ort doch fort muss er wieder, muss weiter fort
Da sieht er am Wege viel Blumen da stehn Der Wandrer muss eilend vorüber gehn Sie blühen so herrlich, sie duften so schön Doch fort muss er wieder, muss weiter zieh n
Dort winket ein Häuschen, am Felsen gebaut umkränzet von Rosen, von Trauben umlaubt. Da wollt’s ihm gefallen, da sehnt‘ er sich hin doch fort muss er wieder, muss weiter ziehn
Ein liebliches Mädchen, das redet ihn an: „Sei freundlich willkommen, du Wandersmann!“ Sie sieht ihm ins Auge, er drückt ihr die Hand doch fort muss er wieder in ein anderes Land
So bietet das Leben ihm manchen Genuss das Schicksal gebietet dem zögernden Fuss; und steht er am Grabe und schauet zurück nie hat er genossen das irdische Glück
Text und Musik: nach dem Lied von Conrad Rotter „Ein Reislein am Hute“ (1825) bearbeitet von Friedrich Silcher (1835) und dann durch mündliche Überlieferung umgesungen
Durch Silchers Ausgabe 1835, die zugleich den ersten Druck bildet, kam das Lied zur weiteren Umbildung unter das singende Volk. Die Redaktion bei Friedrich Silcher, Heft 8, Nr 9 ist aber keine gute und die Fassung der Melodie dort sehr trivial. (Böhme: in Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895)
„Ein durch ganz Deutschland gekanntes und beliebtes Lied, das sich das Volk in Schwaben und im Elsaß, in Thüringen und Sachsen, in dem Brandenburgischen und Nassauischen etc., zurecht gesungen hat und darum in vielen Varianten vorliegt. Der ursprüngliche Text heißt „Ein Reislein am Hute den Stab in der Hand“ und stammt nebst Melodie von Conrad Rotter 1825.
Der Verfasser starb als Oberlehrer am Matthiasgymnasium in Breslau 1851. Näheres berichtet der Brief seiner Witwe (s. unten), dem auch die Abschrift des Originals beigelegt war. Durch Silchers Ausgabe 1835, die zugleich den ersten Druck bildet, kam das Lied zur weiteren Umbildung unter das singende Volk. Die Redaktion bei Friedrich Silcher, Heft 8, Nr 9 ist aber keine gute und die Fassung der Melodie dort sehr trivial. Besser die obenstehende, jetzt am meisten verbreitete aus Volksmund.
Auch in Volksschulen wird seit 1850 das Lied gern gesungen und darum der Text durch Lehrer etwas umgeändert wurde. Ein ernstes Thema, ein Vergleich des Menschen mit dem Wandrer, wird hier durchgeführt, gemäß den Worten Schillers: „Er ist ein Fremdling, er wandert aus, und sucht ein unvergänglich Haus“.
Varianten
1 1 Sträußle Rösle
1 2 muss ziehen der Wandrer
1.3 Er sieht manche Straße …
2: Viel Blumen die sieht er am Wege da blühn, muss eilenden Schrittes vorüberfliehn. …
2 Dort sieht er am Wege die Rosen schön blühn, er wollte sie pflücken, wollt weiter nun ziehn. Sie blühten so herrlich, sie duften ihm zu, doch fort muss er wieder, es lässt ihm nicht Ruh (Brandenburg)
3 Da winkt ihm ein Hüttchen am Bergesgehäng, bekränzet mit Rosen und Rebengeränk, dort möcht’s ihm gefallen…
3 1 Dort sieht er ein Hüttchen am Felsen gebaut …
4 1 Ein niedliches Mädchen …
4 3 Es glüht ihm die Wange beim Drucke der Hand …
5 Und endlich beschloss er die irdische Bahn, er tritt eine schönere (himmlische) Wanderschaft an, dort steht er am Grabe und blicket zurück, Nichts hat er genossen vom irdischen Glück (Brandenburgisch und Thüringisch)
Ein Sträußchen am Hute, den Stab in der Hand geht rastlos ein Wand´rer von Lande zu Land Er sieht manches Städtchen, er sieht manchen Ort aber fort muss er wieder, ins Weite noch fort
Da sieht er am Berge ein Häuschen wohl stehn von Blumen umgeben, sie duften so schön Dort könnt´s ihm gefallen, da sehnt er sich hin aber fort muss er wieder, muss weiter noch ziehn
Ein niedliches Mädchen, das redet ihn an: „Sei herzlich willkommen, du wandernder Mann!“ Sie sieht ihm ins Auge, sie reicht ihm die Hand aber fort muss er wieder in ferneres Land
Da steht er am Grabe und schauet zurück Nichts hat er genossen vom irdischen Glück und hat er vollendet die irdische Bahn so tritt er ein andere Wanderschaft an
Ein Reislein am Hute Ein Reislein am Hute, den Stab in der Hand zieht rastlos der Wandrer von Lande zu Land betritt manche Straßen und sieht manchen Ort darf nirgends verweilen, es rufet ihn…
Heute marschieren wir zum Tor hinaus Heute marschieren wir zum Tor hinaus so mach ich meim Herzliebsten ein trauerigen Strauss Ein traueriger Strauss ein fröhlicher Kuss Dieweil ich von der Liebe scheiden muss Scheiden und meiden…
Im Herbst da muß man trinken! Im Herbst, da muss man trinken! Da ist die rechte Zeit; es reift uns ja der Trauben Blut und dabei schmeckt der Wein so gut - im Herbst, da muss…