Die Sterne überm Tale stehn

Die Sterne überm Tale stehn
das Mühlrad nur man höret
zum kranken Müller muß ich gehn
er hat den Freund begehret

Ich stieg hinauf den Felsenstein
Es donnert dumpf die Mühle
Und eine Glocke tönt darein
Die Arbeit ist am Ziele

In Müllers Kammer trat ich nun
Starr liegt de Greisen Hülle
Es stockt sein Herz, die Pulse ruhn
Und draußen auch wird’s stille

Die treuen Lieben weinen sehr
Starr bleibt sein Herz und kühle
Die Wasser fließen wohl daher
Still aber steht die Mühle

Text; Justinus Kerner (1821)
Musik: auf die Melodie von „Es liegt ein Schloß in Österreich„, unterlegt schon bei B. Widmann (Fromm und Fröhlich“, Geistliche und weltliche Volkslieder) und bei Erk, Germania 1868
Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1830 : Zeitraum:
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: „Es liegt ein Schloß in Österreich“ ist ein Volkslied aus dem 16, Jahrhundert, das von einem gefangenen jungen Mann erzählt, der am Galgen sterben muß. Sein Vater bitten den „Herren“ um Gnade, der sich aber nicht erweichen lässt. „Sein Vater kam von Rosenberg wohl vor den Thurm gegangen…“.  Rosenberg bezeichnet nach Erk wahrscheinlich das in Böhmen an der Mulde unfern der österreichischen Grenze gelegene Städtchen dieses Namens. Der Sohn wird gehängt, weil er eine goldene Kette gestohlen haben soll, die ihm aber eine junge Frau aus Liebe geschenkt hat. „Trägt... weiter lesen