Liedergeschichte: Es liegt ein Schloß in Österreich

Zur Geschichte von "Es liegt ein Schloß in Österreich": Parodien, Versionen und Variationen.

„Es liegt ein Schloß in Österreich“ ist ein Volkslied aus dem 16, Jahrhundert, das von einem gefangenen jungen Mann erzählt, der am Galgen sterben muß. Sein Vater bitten den „Herren“ um Gnade, der sich aber nicht erweichen lässt. „Sein Vater kam von Rosenberg wohl vor den Thurm gegangen…“.  Rosenberg bezeichnet nach Erk wahrscheinlich das in Böhmen an der Mulde unfern der österreichischen Grenze gelegene Städtchen dieses Namens.

Der Sohn wird gehängt, weil er eine goldene Kette gestohlen haben soll, die ihm aber eine junge Frau aus Liebe geschenkt hat. „Trägt er von Gold eine Kett am Hals / die hat er nicht gestohlen / hats ihm ein zart Jungfräulein verehrt..“

Alles Bitten nützt jedoch nichts, der „Herr“ gewährt keine Gnade. “ Sein Vater beim Gerichte stund / sein Herz wollt ihm zerbrechen / Ach Sohne liebster Sohne mein / dein Tod will ich schon rächen.“ Der Sohn aber bittet seinen Vater, ihn nicht zu rächen, um seiner Mutter willen.

Bemerkenswert ist, dass die schlesischen Weber in ihrem Kampf um besseren Lohn, mehr als 200 Jahre später dieses Lied aufgreifen, um darauf in Peterswaldau  ihr „Hier im Ort ist ein Gericht (Das Blutgericht)“ zu singen. Peterswaldau und Rosenberg liegen etwa 110 Kilometer auseinander. Womöglich  ist also diese Geschichte vom „Schloß in Österreich“ als Geschichte von Unterdrückung und Ohnmacht und dem Kampf gegen den „Herren“ bis Mitte des 19. Jahrhunderts im Gedächtnis der Bevölkerung geblieben.  Veröffentlicht hat das Lied zuerst Hoffmann von Fallersleben in ”Schlesische Volkslieder”.

Denkbar wäre daher auch, dass das Lied durch die Veröffentlichung neu bekannt wurde. Das Lied stammt aus dem 16. Jahrhundert, die erste hier wieder gegebene Melodie wurde 1842 von Ludwig Erk notiert, die zweite Melodie stammt aus Wimpfen und wurde 1909 aufgeschrieben.

Quelle des Gedichts: Denkmäler altdeutscher Dichtkunst. Beschrieben und erläutert von Johann Joachim Eschenburg, Bremen 1799, gr 8 S, 446 – 449. Als Einleitung zu vorstehendem Liede gibt E. folgende Notiz: Eins von drey Newen Weltlichen Liedern, die im Jahr 1617 auf einem halben Bogen sehr...

Es liegt ein Schloß in Österreich das ist ganz wohl erbauet von Silber und von rotem Gold mit Marmorstein gemauert Darinnen liegt ein junger Knab auf seinen Hals gefangen wohl vierzig Klafter tief unter der Erd bei Ottern und ber Schlangen Sein Vater kam von Rosenberg wohl vor den Thurm gegangen Ach Sohne liebster Sohne ... Weiterlesen ... ...

Es liegt ein Schloß in Österreich ist uns ganz wohl erbauet von Silber und von rotem Gold mit Marmelstein gemauret Darin da liegt ein junger Knab auf seinen Hals gefangen wol vierzig Klaftern tief unter der Erd bei Nattern und bei Schlangen Sein Vater kam von Rosenberg wol vor den Thurm gegangen Ach Sohne liebster ... Weiterlesen ... ...

Es wirbt ein junger Grafensohn ums Königs feine Tochter Er wirbt drei Jahr und sieben Jahr und könnt´ sie nicht erfreien. Und da die sieben Jahr ummer warn ein Brieflein tut sie schreiben: „Leg du dir weibisch Kleiderlein an flecht dir dein Haar in Seide“ Er reit vor seiner Schwester Tür: „Schwester, bist du da ... Weiterlesen ... ...

Es lag ein Knab im tiefen Turm bei Ottern und bei Molchen… Text und Musik: Verfasser unbekannt in: Volkslieder mit zweistimmigen Weisen. Gesammelt und ausgearbeitet in den 20er- bis 30er Jahren des 19. Jahrhunderts von Friedrich Briegleb. Handschriftliches Liederbuch, um 1830 Nachdichtung zu “Es liegt ein Schloss in Österreich” ...

Die Sterne überm Tale stehn das Mühlrad nur man höret zum kranken Müller muß ich gehn er hat den Freund begehret Ich stieg hinauf den Felsenstein Es donnert dumpf die Mühle Und eine Glocke tönt darein Die Arbeit ist am Ziele In Müllers Kammer trat ich nun Starr liegt de Greisen Hülle Es stockt sein ... Weiterlesen ... ...

4.3 auch: Wenn ein treues Herz das andre liebt

Ach schönster Schatz verzeih es mir Daß ich so spät bin kommen Das hat getan die finstre Nacht Die hat mich eingenommen Und wenn ich komme schläfst du schon Gar sanft in deinem Bette Das tut mir sehr von Herzen leid Wenn ich dich soll erwecken Erweck ich dich erschrickst du sehr Das tut mich ... Weiterlesen ... ...

In Peterswaldau verbreitet. In den Prozeßakten über den Weberaufstand 1844 in den Kreisen Reichenbach, Schweidnitz und Waldenburg heißt es: „Am Abend des 3ten Juni zogen ungefähr 20 Personen bei den Gebäuden der Kaufleute Zwanziger vorbei und sangen ein Spottlied auf die genannten Kaufleute; es entstand...

Hier im Ort ist ein Gericht viel schlimmer als die Vehme wo man nicht erst ein Urteil spricht das Leben schenn zu nehmen Hier wird der Mensch langsam gequält hier ist die Folterkammer hier werden Seufzer viel gezählt als Zeuge von dem Jammer Hier Herren Zwanziger die Henker sind die Diener ihre Schergen davon ein ... Weiterlesen ... ...

Es liegt ein Schloß in Österreich Das ist gar wohl erbauet Von Silber und von rotem Gold Mit Marmorstein gemauert Darinnen liegt ein junger Knab Auf seinen Hals gefangen Wohl vierzig Klafter unter der Erd Bei Ottern und bei Schlangen. Sei Vater kam von Rosenberg wohl vor den Turm gegangen Ach Sohne. liebster Sohne mein ... Weiterlesen ... ...

In Östreich stand ein altes Schloß ein wunderschöns Gebäude Von Silber, Gold, von Edelstein in Marmor ausgehauen Darinnen liegt ein junger Knab von zweiundzwanzig Jahren sechs Klafter tief wohl unter der Erd Bei Kröten und bei Schlangen. Der Vater zu dem Richter ging er bat um sei´m Sohn sein Leben „Euer Sohn der trägt eine goldene ... Weiterlesen ... ...