Auf auf ihr Knappen die Gläser gefüllt

Start » Arbeit und Berufe »

Auf auf ihr Knappen die Gläser gefüllt
heut gilt es dem Bergmann zum Preise
Hoch ehren wir jubelnd des Fleißes Bild
in trauter Geselligkeit Kreise
Wir bringen ein fröhlich „Glück Auf“ ihm dar
der die Schätze der Teufe dem Lichte gebar

Wo nimmer erleuchtet die schweigende Nacht
in ernsten Geheimnissen waltet
wo durch den mutig gesenkten Schacht
der Gruben Gebäu sich gestaltet
da fährt er hinab mit mutigem Sinn
stets hoffend im Geiste den reichsten Gewinn

Und freudig umfahn ihn die Geister der Nacht
und rufen „Glück Auf“ ihm entgegen
sie zeigen des Goldes, des Silbers Pracht
ihm auf nimmer betretenen Wegen
auch lauscht er der Salze laut strömendem Quell
und bereitet zum mühvollen Kampfe sich schnell

Doch nimmer erringet sich ohne Müh
was die grausende Tiefe bewahret
ob Schlägel und Eisen gleich spät und früh
sein rüstiger Eifer nicht sparet
So raubt ihm doch oft ein feindlich Geschick
das mühsam errungene, belohnende Glück

Und niemals verläßt ihn der strebende Mut
er gibt sich mit hohem Vertrauen
auch fern vom Licht in des Ewigen Hut
der ihn führt durch Dunkel und Grauen
Es tönt ihm ein leis „Glück Auf“ in der Brust
und stärkt ihm des mühsamen Lebens Lust

Doch ist noch immer das Werk nicht vollbracht
viel Taubes umhüllt noch das Reine
Des Hüttenmanns Fleiß erst zu Gute noch macht
das Metall und bringt es zur Feine
Drum grüßen wir freundlich dich, Hüttenmann
und stimmen ein fröhlich „Glück Auf“ dir an

Noch einmal, ihr Brüder, die Gläser gefüllt
heut gilt es der Knappschaft zum Preise
Hoch ehren wir jubelnd des Fleißes Bild
in trauter Geselligkeit Kreise
Wir bringen ein dreifach „Glück Auf“ ihm dar
der die Schätze der Teufe dem Lichte gebar

Text: anonym? vor 1900
Musik: Auf die Melodie von Wohlauf Kameraden aufs Pferd
in Bergmännisches Liederbuch (1956)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1900 : Zeitraum:
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Wohlauf Kameraden aufs Pferd aufs Pferd“ ist ein Lied nach einem Text von Friedrich Schiller, den er 1797 für das Theaterstück „Wallensteins Lager“ schrieb, dem ersten Teil der Wallenstein – Trilogie.  Die Melodie stammt von Christian Jakob Zahn aus dem gleichen Jahr.