Wir grüßen heut´ im frohen Lied
dich, Borkum schönen Strand
wo durch die Luft die Möwe zieht
und grün sich dehnt das Land
Wo an die Dünen braust die See
des Nordens wild heran
wo Leuchtturms Licht von stolzer Höh
dem Schiffer weist die Bahn

Drum wollen laut dein Lob wir singen
wir Gäste all´ von fern und nah
Begeistert soll der Ruf erklingen:
Borkum hurrah! Borkum hurrah!

Wohl gibt es Bäder viel und reich
im weiten Vaterland.
Doch kommt an Wert dir keines gleich
du prächt´ger Inselstrand
In deinem Zauberbann, wie weicht
die Sorge scheu zurück
Wie wird das Herz so frisch und leicht
wie hebt sich froh der Blick

Drum wollen laut dein Lob wir singen . . .

Es herrscht im grünen Inselland
ein echter deutscher Sinn
drum alle, die uns stammverwandt
zieh´n freudig zu dir hin
An Borkums Strand nur Deutschtum gilt
nur deutsch ist das Panier
Wir halten rein den Ehrenschild
Germanias für und für

Doch wer dir naht mit platten Füßen
mit Nasen krumm und Haaren kraus
der soll nicht deinen Strand genießen
der muß hinaus! der muß hinaus! hinaus!

Text:  von antisemitischen Badegästen, die alljährlich nach Borkum fuhren, 1903 in Emden verfasst
Musik: Kaisermarsch von Kunoth : Kaisermarsch Hipp Hipp Hurra

Antisemitischer Vorreiter unter den ostfriesischen Inseln war Borkum. Dieses antisemitische Hetzlied wurde bis ins Dritte Reich hinein regelmäßig von der Kurkapelle gespielt und von den anwesenden Badegästen begeistert mitgesungen.

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: „Kaisermarsch Hipp Hipp Hurra“ ist ein von dem Bremer Zeitungsredakteur Georg Kunoth 1892 komponiertes Lied mit dem Refrain: „Wir halten fest und treu zusammen“. Später vor allem von bürgerlichen – im Gegensatz zum Arbeitersport – Fußballern gesungen

Anmerkungen zu "Wir grüßen heut im frohen Lied Borkum"

Der „Praktische Reiseführer: Die Nordsee-Bäder“ von 1910 riet  Menschen jüdischen Glaubens  vom Besuch Borkums dringend ab, „da sie sonst gewärtig sein müssen, von den zum Teil sehr antisemitischen Besuchern in rücksichtslosester Weise belästigt zu werden“.  Auch andere Inseln wie z.B. Juist, Amrum und Zinnowitz versuchten, jüdische Badegäste vom Besuch abzuhalten, „judenfreie Zonen“ zu schaffen.