Suse liebe Suse was raschelt im Stroh?

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Suse, liebe Suse
was raschelt im Stroh?
Das sind die lieben Gänschen
die haben keine Schuh
Der Schuster hat´s Leder
kein´ Leisten dazu
drum gehn die lieben Gänschen
und haben keine Schuh

Diese Version in: Des Knaben Wunderhorn , 1808 – Melodie nach einem alten, aus dem 14. Jahrhundert stammenden Wiegenlied . In Was die deutschen Kinder (1914) singen dazu noch eine weitere Strophe:

Eiapopeia das ist eine Not
Wer schenkt mir einen Dreier zu Zucker und Brot
Verkauf ich mein Bettlein
und leg mich aufs Stroh
sticht mich keine Feder
und beißt mich kein Floh

Text und Musik: anonym – zurückgehend bis ins 14. Jahrhundert –
u.a. in: Des Knaben Wunderhorn (1808) —  Die deutschen Volkslieder mit ihren Singweisen (1843) — Was die deutschen Kinder singen (1914) — Lieder- und Bewegungsspiele (1922) —

Suse lewe Suse wat ruschelt in´t Stroh
Dät sind de lewe Göskens de hebben keene Schoh
Schoster hät Lädder keen Leesten doa to
drüm goahn de lewe Göskens un hebben kee ne Schoh

aus dem Brandenburgischen

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Liederzeit: vor 1400 : Zeitraum:
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Zur Geschichte dieses Liedes: ,

Parodien, Versionen und Variationen:

„Eia Popeia“ oder „Suse liebe Suse“ –  was raschelt im Stroh? ist ein weit verbreitetes Schlaflied für Kinder, von dem allein hier drei unterschiedliche Melodien überliefert sind.

„Das Eiapopeia ahmt das Schaukeln der Wiege nach, die in der Kindersprache vielfach Aie oder Haie heißt. Pop oder pap aber ist einer der ersten Kinderlaute, der bei den meisten Völkern als kindliche Bezeichnung des Vaters gedeutet und angewandt wird, wie das ebenso leicht hervorzubringende mam für Mutter; die Wort wurzel ba bezeichnet, meist verdoppelt, aber noch andere dem Kinde vorliegende Dinge, außer Baba (od. Papa, lat. u. griech. pater) noch Bube (lat. pu-er griech. pa-ia), Babbe oder Babs ( – Brei), Bubbe (Kinderspielzeug), Bebe (- Schmutz), babbeln; vgl. auch Pappel, lat. popnlus, wahrsch. nach dem geschwätzigen Lärm ihrer Blätter.

In Deutsch-Oesterreich heißt’s: „Haiderl -Pupaiderl!“, in einem Elsässer Liedchen singt eine ungeduldig Wiegende: „Haioche boboche“! — Dem älteren Kinde tauchen jetzt aus seiner kurzen Erinnerung dieselben Wiegenliedchen, die ihm erklangen, deutlich auf, es hört und lernt sie und wendet sie nachahmend alsbald im Spiele mit Puppen oder andern Kindern an, und so werden auch die ursprünglich nur von der Mutter gesungenen Lieder der ersten Kinderjahre Eigentum der Kinder selbst …. (1891, Kasseler Kinderliedchen)