Zu Frankfurt an der Oder

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Zu Frankfurt an der Oder
Schrieb mir mein Schatz ein Brief
Darinnen stand geschrieben
Nu ja ja geschrieben
Der Winter ist vor der Thür

Der Winter ist gekommen
Die Meister werden stolz
Sie sprechen zum Gesellen
Nu ja ja Gesellen
Geh nauß und hack mirs Holz

Hack mir es nicht zu groß
Und auch nicht gar zu klein
Du sollst auch diesen Winter
Nu ja ja den Winter
Mein bester Geselle sein

Das Frühjahr thut ran kommen
Gesellen werden frisch
Sie nehmen Stock und Degen
Nu ja ja den Degen
Und treten vors Meisters Tisch

Herr Meister wir wollen reisen
Jetzt kommt die Wanderzeit
Ihr habt uns diesen Winter
Nu ja ja den Winter
Mit Sauerkraut gespeist

Gesellen wollt ihr bleiben
Zehn Thaler geb ich euch
Fünf gebet ihr mir wieder
Nu ja ja mir wieder
Und fünfe schenk ich euch

Ist euch das Brot zu schwarz
So laß ichs backen weiß
Ist euch das Bett zu enge
Nu ja ja zu enge
So schlaft bei meinem Weib

Bei der Meisterin zu schlafen
Ist nicht Gesellen Brauch
viel lieber bei der Tochter
Nu ja ja der Tochter
Und bei der Köchin auch

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Aus dem Munde eines jungen Schuhmachers in Tiefurt bei Weimar, der es von der Wanderschaft mitgebracht, wo er es in Liegnitz, Jauer usw. singen gehört

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1820 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:
Archivnummer: BSMA B

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Abweichungen im Text

Ein geschriebenes Liederbuch aus Neumark hinter dem Ettersberge gibt folgende Varianten

  • 2.5 und spalt das Holz
  • 3 1 fg Spalte nicht zu kurz spalts nicht zu lang Ganz mäßig foll es sein So sollst du …
  • 8 1 Bei des Meisters Frau zu schlafen Ist keines Gesellen Brauch

Bei Simrock Nr 277 S 426 nach einer Aufzeichnung in Rheindorf bei Bonn ohne die 1 Strophe und mit folgenden Varianten

  • 4 1 Der Sommer ist gekommen Die Geselle …
  • 5 1 2 Herr Meister laßt uns rechnen Jezt ist die W.
  • 7 1 Ist dir mein Brot zu schwarze So laß dirs backen weiß Ist dir mein Bett zu harte
  • 8.1 Bei Meistersfrau zu schlafen Ist kein G

In Hoffmann Schlesische Volkslieder Nr 204 S 240 ff aus Breslau und der Gegend von Oppeln

  • Zu Breslau an der Oder usw
  • 2 1 Wenns kommt um die Weihnachten
  • 3 1 fgg Hack mirs nur groß und klein Trag mir das Wasser rein So wirst du diesen Winter Ein braver Geselle sein
  • 4 1 fg Wenns nun kommt um die Frühlingszeit So sein die Burschen rasch
  • 5 3 fg Du hast uns diesen Winter Gehudelt und geheit
  • 8 3 fg Und lieber will ich wandern Die Welt noch dreimal aus
    Oder Viel lieber bei der Köchin Das ist mir schon erlaubt

Der Text aus dem Kuhländchen bei Meinert 148 hat nur vier Strophen, von der fünften an, die vier ersten fehlen Sonst stimmt er zum schlesischen

Aus Schwaben bei Ernst Meier S 170 fgg wo anstatt unserer ersten Strophe folgende zwei

Zu Frankfurt an dem Maine
Hatt mich ein Mädchen lieb
Sie schickt mir alle Morgen
Ju ja hopsa Morgen
Ein n Kaffe und ein n Brief

Den Brief hab ich erhalten
Den Kaffe aber nicht
Darinnen steht geschrieben
Der Winter ist vor der Thür

Strophe 6 fehlt, Von Strophe 8 lautet dieser Text

Bei der Meisterin zu schlafen
Ist nicht der Gesellen Brauch
Viel lieber bei der Tochter
Auf ihrem zarten Bauch

Ach Tochter liebe Tochter
Was neues sag ich dir
Du sollst beim Gesellen schlafen
Sonst bleibt er nicht bei mir

Bei unserm Gesellen schlafen
Das thu ich ja recht gern
Ich hab’s ja oft probieret
Ju ja probieret
In diesem Jahr und fern