Wir treten zum Beten (Walter Hensel)

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Wir treten zum Beten vor Gott den Herren
ihn droben zu loben mit Herz und Mund.
so rühmet froh seines lieben Namens Ehre
der jetzo unsern Feind warf auf den Grund

Der Böse, Arglose zu Fall zu bringen
schleicht grollend und brüllend dem Löwen gleich
und suchet, wen er grausam mag verschlingen
wem er versetzen mag den Todesstreich

Wacht, flehet, bestehet im guten Streite
mit Schande in Bande der Sünde nicht fallt
Dem frommen Volk gibt Gott den Feind zur Beute
und wäre noch eins so groß sein Reichs Gewalt

Text: Adrianus Valerius als Dankgebet für die niederländischen Siege, 1597 –
deutsche Übersetzung von Walter Hensel , 1910 ? (Anmerkung: „Löwe schleicht […]. brüllend?“)
Musik: Altniederländische Volksweise
in St. Georg Liederbuch deutscher Jugend (1935, mit freundlicher Genehmigung des Verlages Joh. Stauda, Eger)

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Ein Lied aus Kremsers Bearbeitung fand ganz besonders die Gunst Sr Majestät, es ist das hier folgende Dankgebet. Bei den Gottesdiensten in der Schloßkapelle zu Potsdam wurde es auf Kaiserlichen Befehl durch den Domchor und den Koslekschen Bläserbund nach einer Bearbeitung vom Prof. Alb. Beđer wiederholt zur Aufführung gebracht und fand bald weiteste Verbreitung, so dass es in Schulen und von Männergesangvereinen bei feierlichen Veranlassungen 1894 wiederholt gehört wurde. (Böhme, Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895)