Wenn die Roten fragen lebt der Hecker noch

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Wenn die Roten fragen
lebt der Hecker noch
Sollt ihr ihnen sagen
Ja, er lebet noch.
Er hängt an keinem Baume
Er hängt an keinem Strick
Sondern an dem Traume
Der roten Republik.

Gebet nur, ihr Großen
Euren Purpur her
Das gibt rote Hosen
Für der Freiheit Heer
Ja 33 Jahre
Währt die Sauerei
Wir sind keine Knechte
Wir sind alle frei.

Wenn in Flammen stehen
Kirche, Schul und Staat
Kasernen untergehen
Dann blüht unsere Saat
Ja 33 Jahre
Währt die Knechtschaft schon
Nieder mit den Hunden
Von der Reaktion!

An den Darm der Pfaffen
Hängt den Edelmann
Laßt ihn dran erschlaffen
Hängt ihn drauf und dran.
Ja 33 Jahre
Währt die Knechtschaft schon
Nieder mit den Hunden
Von der Reaktion!

Schmiert die Guillotine
Mit Tyrannenfett
Reißt die Konkubine
Aus des Pfaffen Bett.
Ja 33 Jahre
Währt die Knechtschaft schon
Nieder mit den Hunden
Von der Reaktion!

Fürstenblut muß fließen
Fließen stiefeldick
Und daraus ersprießen
Die rote Republik.
Ja 33 Jahre
Währt die Knechtschaft schon
Nieder mit den Hunden
Von der Reaktion!

Text und Melodie: Verfasser unbekannt – um 1848

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1850 : Zeitraum:
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Obwohl man über die Lieder der Revolution von 1848 aus Flugblättern, Liederbüchern, Berichten von Zeitzeugen recht gut Bescheid weiß, lässt sich ein so eingängiges und weit verbreitetes Lied wie „Wenn die Leute fragen lebt der Hecker noch?“ für die Zeit von 1848 und 1849 nicht belegen. Schon dies sprcht – laut Steinitz – dafür, daß das Lied erst nach den revolutionären Ereignissen entstanden ist. „Bei dem auf Hecker übertragenen Lied fällt uns sofort seine Blutdürstigkeit und der drastische, ins komische übergehende Ton auf, den die Plusstrophen haben. Sie atmen... weiter lesen