Wann der Schnee von der Alma wegageht

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Wann der Schnee von der Alma wegageht
Und im Fruahjähr älles grün dasteht
Wänn die Kuhla läutn und die Kälm
So ist’s a währe Freud auf der Alm

Is a Freud, wänn ma sieht die Sunn aufgehn
Wänn ma hört alle Vögeln singen schön
Und dort in dem Dickicht der Meister Ougu schreit
Is nach mein Hamur a währe Freud

Kuh und Kälma .sieht ma umaspringa
Und dä droben hört ma d‘ schöni Schwoagrin singa,
So denk i hält: es hilft nix dafür,
Sie muß di Schläfen lässen heut bei ihr.

Kas und Butter kriegt ma bei der Schwoagrin gnua
Und a Schmälzkoch kriegt ma a dazua
Und wänn i frägen tua um a Nächtquartier,
So haßt’s: mein lieber Bua, heunt schläfst bei mir.

Auf die Nächt, wann die Schwoagerin schöni Lieder singt
Und da Gamsbock über’n Stigel springt
Und da Stierjager spielt mit seiner roten Kua,
Tan mir a aso, mein lieber Bua.

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Graz in Steiermark 1830—1860. — Lieder-Handschrift Anton Meixner, S. 121, Nr. 78a. — Vgl. die zahmen Fassungen bei A. Schlossar, Deutsche Volkslieder aus Steiermark [1881), S. 158, Nr. 120; J. Schöpfer, Tiroler Alpenlieder • [1894], S. 21 f.; F. Kobell, Oberbayerische Lieder [1860]. S. 25, Nr. 10; K. Reiterer,
Lustige altsteirische Gsangeln [1906], S. 16; V. Jabornik, Edelrauten, 25 Lieder aus der grünen Steiermark [1894], S. 7, Nr. 4 und Beilage, S. 1, Nr. 4; A. Werle, Almrausch [1884], S. 449; O. Schade, Handwerkslieder [1865], S. 132) – mit Anmerkungen in Schamperlieder, Emil Karl Blümml

Liederthema:
Liederzeit: vor 1830 : Zeitraum:
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