Vorwärts, vorwärts, Deutschlands Söhne
Mutig vorwärts in´s Gefecht
Wag´ es niemand mehr und höhne
unsere Freiheit, unser Recht
Für des Lebens höchste Güter
für das teure Vaterland
stehn als Kämpfer und Behüter
wir mit Kopf, mit Herz und Hand
Vorwärts! Vorwärts!
Mit Gott fürs Vaterland

Nicht der Staatenbund im Norden
auch nicht Preußen ist´s allein
jetzt sind alle eins geworden
und nicht trennt uns mehr der Main
Wenn wir solche Drohung litten
träf uns ew´ge Schmach und Schand
Deutschlands Einheit sei erstritten
mit den Waffen in der Hand
Vorwärts! Vorwärts!
Mit Gott fürs Vaterland

Wie die blut´gen Würfel fallen
steht die Ehre auf dem Spiel
lebt ein Geist nur in uns allen
und wir kennen nur ein Ziel
Treu dem Vorbild großer Ahnen
halten wir dem Feinde stand
treu den angestammten Fahnen
wollen ziehn wir Hand in Hand
Vorwärts! Vorwärts!
Mit Gott fürs Vaterland

Text: Moritz Lövinson
Musik: Wilhelm Taubert (1870) ursprünglich H. Hauer ?

Umdichtung eines vom ihm (Moritz Loevinson) geschriebenen Revolutionsliedes von 1848 –
in: Sängerhain (o. J.) —

Anmerkungen:

Das obige Lied wurde wohl zu Beginn des Krieges 1870/71 in Tausenden von Exemplaren zugunsten der Verwundeten verkauft (Erinnerung von Martin Lövinson):

„Onkel Moritz dichtete ein altes achtundvierziger Freiheitslied in ein deutsches Einheitslied um. Es beginnt mit den Worten:

Vorwärts, vorwärts, Deutschlands Söhne,
Mutig vorwärts in’s Gefecht,
Wag’ es niemand mehr und höhne
Unsere Freiheit, unser Recht.

Wilhelm Taubert, der bekannte Liederkomponist, hat es nicht verschmäht, hierzu die Melodie zu
setzen. Der zweite Vers mag noch hierher gesetzt werden. Er lautet etwa:

Für des Lebens höchste Güter,
Für das Deutsche Vaterland,
Stehn als Schützer und Behüter
Wir mit Kopf, mit Herz und Hand

Das Lied, das zu Beginn des Krieges in Tausenden von Exemplaren zugunsten der
Verwundeten verkauft wurde, hat sich wie die die Gesinnung des ganzen Volkes so treffend
wiedergebende „Wacht am Rhein“ meinem Gedächtnis eingeprägt, obwohl ich nicht die beiden
Gesänge in ihrer poetischen Kraft miteinander vergleichen will.“