Von Lieb entbrannt, und fertig zu der Reise
In’s Schlachtfeld, sang mit unbewölktem Sinn
Ein Troubadour in wiederholter Weise
Zum Abschied dies der jungen Schäferin
Mein Arm dem Vaterlande
Mein Herz dem holden Bande
Im edlen Streit für Liebe, Ruhm und Pflicht
Erbebt dem Tod der kühne Sänger nicht

Sein Helmbusch weht, im Arme ruht die Laute
So wallt er, wo des Lagers Flamme glüht
Mit stiller Sehnsucht denkt er an die Traute
Und ihr ertönt das ferne Abschiedslied
Mein Arm dem Vaterlande…

Er eilt zum Streit mit mutigem Gefühle
Der Feind erprobt sein ritterliches Schwert
Und überall im dichten Kampfgewühle
Wird auch das Lied des Troubadours gehört
Mein Arm dem Vaterlande…

Doch ach: es fällt im wilden Schlachtgetöne
Der Brave, der zu kühn durch Schaaren drang
Dem Lanzenstoß – er nennt noch seine Schöne
Und es entflieht sein Hauch mit dem Gesang
Mein Arm dem Vaterlande
Mein Herz dem holden Bande
Im edlen Streit für Liebe, Ruhm und Pflicht
Erbebt dem Tod der kühne Sänger nicht

Text: Karl Geib – nach dem französischen Liede: Brulant d’amour en partant pour la guerre (1830)
Musik: auf die Melodie von Wo Mut und Kraft in deutscher Seele flammen
Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

„Wo Mut und Kraft in deutscher Seele flammen“ ist ein Lied vom Ende der Befreiungskriege gegen das Frankreich Napoleons bzw. aus dem, Jahre des Wiener Kongresses.. Der Text stammt von Carl Hinkel, der damals Mitglied einer Burschenschaft in Leipzig war. Musik: nach der französischen Melodie Brûlant d’amour on parte pour la guèrre.

Anmerkungen zu "Von Lieb entbrannt (Der Troubadour)"

Das Gedicht erinnert sehr an die Fahnenwacht (s. Nr 574) Dieselbe Melodie wurde schon 1815 dem deutschen Vaterlandsliede zugeeignet „Wo Mut und Kraft in deutscher Seele flammen“ (Nr 548). Einige Noten im Refrain sind hier anders als in der verbreiteten Lesart. (Böhme)