Von dir geschieden, bin ich bei dir,
Wo du auch weilest, bist du bei mir.
Von dir zu lassen vermag ich nicht,
O du mein Alles, mein Lebenslicht
Nur dein gedenk ich, bin ich erwacht,
Du bist mein Traumbild in stiller Nacht
Am Himmel seh ich dein teures Bild
Im Sternenschimmer strahlst du mir mild.
Ich hört im Haine die Nachtigall,
nur deiner Stimme so süßen Schall
Der Blumen Balsam bringt deinen Gruß
die Lüfte säuseln mir deinen Kuß
Ach, ich muß scheiden, muß weiter fort
ich hör nicht mehr dein süßes Wort
O selge Stunden, o kurzes Glück,
bringt keine Sehnsucht mir je zurück
Text und Musik: Verfasser unbekannt
„Lied 1849 von sächsischen Soldaten bei ihrem Aufenthalt in Thüringen viel gesungen. “
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 567 „Trost in der Ferne“)
Abweichungen im Text
Varianten:
- 1, 2 weil ich bei dir.
- 1, 3 dich zu verlassen, o hart Geschick, du bist mein Alles mein einzig Glück!
- 2.2 Stern in dunkler Nacht
- 2, 2 du bist mein Sternlein in dunkler Nacht.
- 2.3 Am blauen Himmel seh ich dein Bild
- 2.4 Wenn Sternlein schimmern
- 3.1 Singt dort im Haine die Nachtigall
hör ich, Geliebt‘, dein Stimm erschalln
- 3, 1 Hör ich im Haine die Nachtigall, ists deiner Stimme geliebter Schall.
3.3 Die Lüfte säuseln dir einen Gruß.
Wie Blütenbalsam dir meinen Gruß
- 3. Strophe:
Im Wald im Wald die Nachtigall
vernimmst du nicht den süßen trauten Schall
o selige Stunden, vergangenes Glück
wann kehrst du wieder zu mir zurück)
- 4. Strophe:
Ja, ich muß scheiden, muß fort, muß fort, (ich muß fort)
kann nicht mehr hörn dein liebes süßes Wort
Herr nimm mich auf zu dir, ich scheide gern von hier
kann nicht mehr lieben, nicht glücklich sein
- 4. Strophe
Ach, ich muß scheiden, muß weiter fort
kann nicht mehr weilen an diesem Ort
O selge Stunde, o kurzes Glück,
ruft meine Sehnsucht dich bald zurück
Anmerkungen zu "Von dir geschieden bin ich bei dir"
Noch 1880 mit einigen Abänderungen und Zusätzen im Lahnthal und am Mittelrhein gehört. Andere Melodie in Hagen’s handschriftlicher Sammlung (1840 — 42) mit bloß 2 Tertstrophen. L. Erk, der das Gedicht ins Jahr 1840 setzt, hat ihm eine alte Melodie von 1807 angepaßt (s. dessen Liederschatz III, Nr. 165).
