Nun adieu jetzt muss ich fort (1843)

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Nun adieu jetzt muss ich fort
reise ich über Berg und Tal
steigt man vorüber all
jetzund reis ich fort

Und als ich an die Grenze kam
hielten mich die Bauern an
hielten sie mich an

Sie führten mich wohl zu dem Richter hin
ob ich Beurlaubter bin

Ihr Herren insgemein
ich will gehorsam sein

Ihr müsst mir aber eine Bitt gewährn
dass ich nicht darf sterben
dass ich nicht darf sterben

Eine Bitt könn’n wir nicht gewährn
mache dich bereit zum Sterbn
hast du aber ein Liebste an dir
so nimm Abschied von ihr

Als die Liebeste gegangen kam
fing sie sehr zu weinen an
Schönster Engel weine nicht so sehr
du betrübst mein Herze noch viel mehr
weine nicht so sehr

Wenn ich nun gestorben bin
schreibet auf meinen Leichenstein
ein Grab von Marmorstein
ein Kreuz von Elfenbein
jetzund schlaf ich ein

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Nachlass Ludwig Erk E 2505: Liebenberg bei Zehdenick an der Havel, von einer Magd gehört, 1843
Eine gewisse Ähnlichkeit zu „Zu Straßburg auf der Schanz

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1843 : Schlagwort:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: „Nun adje jetzt reis ich fort“ ist das beliebteste und am weitesten verbreitete Deserteurlied gewesen, dessen Aufzeichnungen von (1806) bis 1933 reichen. Da die Fassung von 1806 schon recht zersungen ist, ist das Lied sicherlich älter. (Wolfgang Steinitz, S. 474) Das Lied weist eine gewisse Ähnlichkeit auf zu „Zu Straßburg auf der Schanz„. Die Form ist ähnlich, einzelne Strophen werden daraus übernommen und vermischen sich mit diesem Lied hier. Steinitz: Auch bei diesem weitverbreiteten und beliebten Lied begegnen zahlreiche Umänderungen und Zusätze, die bisweilen bestimmten „Lokalredaktionen“ angehören. So erscheint... weiter lesen

Anmerkungen zu "Nun adieu jetzt muss ich fort (1843)"

in Der Große Steinitz (1954, Nr. 173, Nr. C )