Du hast Bataillone, Schwadronen,
Batterien, Maschinengewehr,
du hast auch die größten Kanonen.
Mein Michel, was willst du noch mehr?
Du hast zwei Dutzend Monarchen,
Lakaien und Pfaffen ein Heer,
beseeligt kannst du da schnarchen.
Mein Michel, was willst du noch mehr?
Du hast ungezählte Paragraphen,
die Gefängnisse werden nicht leer,
du kannst auch in Schutzhaft drin schlafen.
Mein Michel, was willst du noch mehr?
Du hast die beträchtlichsten Steuern,
deine Junker, die plagen sich sehr,
um dir das Brot zu verteuern.
Mein Michel, was willst du noch mehr?
Du hast Kohlrüben und Eicheln,
und frägst du nach and’rem Begehr,
so darfst du am Bauche dich streicheln.
Mein Michel, was willst du noch mehr?
Du darfst exerzieren, marschieren,
am Kasernenhof, kreuz und quer,
und dann für den Kaiser krepieren.
Mein Michel, was willst du noch mehr?
Text: Verfasser unbekannt – um 1918
Musik: Ursprünglich auf die von Georg Stiegele (1819-1868) im 19. Jahrhundert komponierte Melodie zu „Du hast Diamanten und Perlen„, einem Gedicht von Heinrich Heine
In den 1980er Jahren ist eine Vertonung durch die Gruppe Zupfgeigenhansel sehr populär geworden. Achtung: Diese ist urheberrechtlich geschützt!