Lobt Gott ihr Christen allzugleich

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Lobt Gott ihr Christen allzugleich

Lobt Gott, ihr Christen, allzugleich
in seinem höchsten Thron,
der heut´ schließt auf sein Himmelreich
und schenkt uns seinen Sohn

Er kommt aus seines Vaters Schoß
und wird ein Kindlein klein,
er liegt dort elend, nackt und bloß
in einem Krippelein

Er äußert sich all seiner G‘ walt,
Wird niedrig und gering,
Und nimmt an sich eins Knechts Gestalt,
Der Schöpfer aller Ding

Er wechselt mit uns wunderlich:
Fleisch und Blut nimmt er an
und gibt uns in seins Vaters Reich
die klare Gottheit dran.

Er wird ein Knecht und ich ein Herr;
das mag ein Wechsel sein!
wie könnt es doch sein freundlicher,
das herze Jesulein

Heut schleußt er wieder auf die Tür
zum schönen Paradeis:
der Cherub steht nicht mehr dafür,
Gott sei Lob, Ehr‘ und Preis!

Text: Nikolaus Hermann , Joachimstal 1534 (1491 – 1561)
Musik: auf die Melodie eines Johannisreigens (1554 bzw 1560 veröffentlicht)
auf die gleiche Melodie wird gesungen

in: Marburger Gesangbuch (1805) Nr.26 —  Liederbuch für die evangelischen Arbeitervereine in Bayern (1887) — Lieder für höhere Mädchenschulen (1919) — Kinderklänge (1921) — Deutsche Weihnachtslieder (1937)Großheppacher Liederbuch (1947) — Macht hoch die Tür (1951) — Evangelisches Kirchen-Gesangbuch (EKG), 1950/1951, Nr.21 – Ingeborg Weber-Kellermann, Das Buch der Weihnachtslieder, Mainz 1982, Nr.55

Liederthema:
Liederzeit: vor 1534 : Zeitraum:
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Die Melodie noch als evangelischer Choral: „Lobt Gott ihr Christen allzugleich“ gesungen, ist sicher Volksweise (Tanzmelodie zu einem Johannistanze oder Abendreien), weil die übliche Bezeichnung N. H. (Nic. Herman) fehlt und der Text es andeutet. (Franz Magnus Böhme in „Deutscher Liederhort II, 1897, S. 718)