Auf einem schönen grünen Rasen

Der Kurmainzer Kriegslied

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Auf einem schönen grünen Rasen

Auf einem schönen grünen Rasen
Da ließ Albin zur Mahlzeit blasen
Als ein General und Feldmarschall
Sie rühren die Trommeln und schlagen den Lärmen
Und lassen die feurigen Bomben schon schwärmen
Die blutige Mahlzeit geht schon an

Laß Pauken und Trompeten schallen
Laß alle Kanonen auf einmal knallen
Auf daß sich empört die ganze Welt
Laß Bomben und Haubizen blitzen
Die Festung Mainz, die muß schon schwitzen
Bis das Feuer das Kostheim verzehrt

Gerechter Gott! sechs Jahr verflossen
Haben wir Churmainzer viel Blut vergossen
Und ist zu hoffen noch keine Ruh
Herr Albini hat Grimmen und Zorn
Er saß zu Pferd mit Stieflen und Sporn:
Schießt und haut und stecht nun tot

O ihr Grenadiere! zum Aufmarschieren
Mit blutigen Fahnen zum Abmarschieren
Auf diesen stolzen Franken los
Frisch gewagt, ist halb gewonnen
Nicht verzagt, es wird schon kommen
Wenn´s Churmainz gehören soll

O ihr Churmainzer all zusammen
Zu Pferd, zu Fuß in Gottes Namen
Ergreift den Feind nur herzhaft an
Gott der Herr wird uns beschützen
Seinen Schutz und Seegen schicken
General Albini führt uns an

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 341b)

aus dem Revolutionskriege nach 1798: Es gibt eine weitere Version mit Melodie aus dem Vorarlberg auf Prinz Karl, eine Umdichtung auf Blücher (s. u.)  und ein Lied mit einer anderen Melodie aus dem Elsaß auf Napoleon.
aus Des Knaben Wunderhorn ( II. Band, 1808)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1795 : Zeitraum:
Orte: , , , ,
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Anmerkungen zu "Auf einem schönen grünen Rasen"

1790 kam es in Mainz zum sogenannten Mainzer Knotenaufstand, bei dem „von Studenten provozierte Handwerker“ Organe der Universität angriffen und von der Obrigkeit die Wiederherstellung der alten Zunftfreiheiten forderten, sowie zum Zuzug zahlreicher französischer Emigranten infolge der Revolution von 1789.

Im Jahre 1792 flohen Kurfürst und Domkapitel nach Aschaffenburg, die Stadt Mainz wurde durch Frankreich besetzt. Nach dem Zwischenspiel der Mainzer Republik und der Rückeroberung durch vereinte deutsche Truppen wurde sie 1797 im Frieden von Campo Formio mit den linksrheinischen Gebieten des Kurstaates Teil Frankreichs. (wikipedia)

Franz Joseph Martin Freiherr von Albini (geboren 1748 in St. Goar )  vertrat 1794 die allgemeine Volksbewaffnung gegen die französische Besatzung, Organisator des Landsturms von Mainz und Umgebung, er starb 1816 in Dieburg . (Regionalgeschichte.net)


Bei Kretzschmer II, 134 ist dieses ältere Lied mit wenig veränderten Worten auf Blücher angepatzt und so hörte Zuccalmaglio es 1827 in Köln von der 7. Artilleriebrigade noch singen.

Die Änderungen zum Blücherliede sind:

  • 1, 2 Ließ Blücher sich zur Mahlzeit blasen.
  • 1 . 3 Unser alte Feldmarschall.
  • 2, 5 und 6 Es sollen die Franzosen schwitzen, solch Feuerlein ist hier bestellt.
  • 3. 1 Wohl zwanzig Jahre sind verflossen, dass also viel des Bluts vergossen.
  • 3, 3 Da fasste den alten Blücher der Zorn.
  • 4, 1 Frisch auf, ihr Reiter, drein geritten.
  • 4, 2 Ihr tapfern Füßcr drauf geschritten.
  • 4, 6 Wir jagen die tückischen Feinde fort,
  • 5, 1 O ihr Deutschen all zusammen.
  • 5, 6 denn unser Blücher führt uns an!