Kein schöner Land (1929)

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Kein schöner Land in dieser Zeit
als wo die Menschen sind bereit
sich zu verbinden
und sich zu finden
in Menschlichkeit

Die Welt in Elend und in Not
sie schaut ein neues Morgenrot
Sie wird befreien
Und wird erneuen
was tief in Not

Text: Ernst Heinrich Bethge (unter dem Pseudonym Lobo Frank)
Musik: nach „Kein schöner Land in dieser Zeit
aus: „Das rote Herz“, ein Spiel vom siegenden Licht von Lobo Frank, 1927, abgedruckt in „Jugendliederbuch“ . Zusammengestellt von August Albrecht. 451. bis 500. Tausend. Berlin: Arbeiterjugend-Verlag 1929, S. 28. DVA: V 7/2921

 

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1927 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

1838 von Wilhelm Zuccalmaglio auf ältere Volksliedmelodien getextet führt „Der deutsche Liederhort“ von Erk und Böhme, der wichtigsten Volksliedersammlung vom Ende des 19. Jahrhunderts, das Lied „Kein schöner Land in dieser Zeit“ nicht auf, weil es sich nicht um ein Volkslied handelt. Hingegen druckt Franz Magnus Böhme das Lied in Die volkstümlichen Lieder der Deutschen (1895, Nr. 243 „Abendlied im Sommer“) als „Volksweise“ und nennt als Quelle „Preußisches Soldaten-Liederbuch“ von 1884. Die Melodie aber ist wesentlich älter.

Insbesondere der zweite Teil der Melodie ist im Prinzip identisch mit dem Lied „Ade mein Schatz und ich muß fort„, das mündlich aus der Prignitz, Nähe Perleberg und 1807 durch Büsching und von der Hagen veröffentlicht wurde. (Deutscher Liederhort, Nr. 157)

Nach der Veröffentlichung von „Kein schöner Land“ 1912 im Liederbuch „Unsere Lieder“ des Österreichischen Wandervogels (siehe „Wandervogel“) etablierte sich das Lied in der Wandervogelbewegung. Otto Holzapfel schreibt in seinem Liedverzeichnis: „Sehr häufig in populären Liederbüchern seit 1924, mehrfach parodiert und in der Werbung verwendet.“ (Band 2,  S. 947)