In Trauern und Unruh

In Trauern und Unruh
bring ich mein Leben zu
kein Trost kann ich mehr haben
womit ich mich kann laben
ich weine in der Still
und seufze oftmals viel
Mein Herze tut mir weh
ich liege oder steh
mag schlafen oder wachen
so macht es mir zu schaffen
obschon die Augen zu
hat doch das Herz nicht Ruh
Wie kanns denn anders sein
in solcher Liebespein
Wenn zwei verliebte Herzen
treu mit einander scherzen
so ist doch allzumal
das Leben voller Qual
Mein Wirthschaft ist bald aus
jetzt muß ich aus dem Haus
muß Alles hinterlassen
muß reisen fremde Straßen
mein Schatz der ist nicht hier
und ich bin weit von ihr
Vielfach mündlich und nach fliegenden Blättern aus der Zeit von 1750-1820
Die Melodie mündlich aus Franken : Königshofen im Grabfelde .
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 116)
Geschichte dieses Liedes: In Trauern und Unruh
Liederthema: Liebeskummer
Liederzeit: 18. Jahrhundert: Volkslieder (1747)
Region: Franken
Anmerkungen zu "In Trauern und Unruh"
In Trauren und Unruh bring ich mein Leben zu
kein Trost kann ich mehr haben mit dem ich mich kann laben
ich weine in der Still und weine oft gar viel
Mein Herze tut mir weh ich liege oder steh
mag schlafen oder wachen so gibt es mir zu schaffen
wenn schon die Augen zu hat doch das Herz nicht Ruh
Wie kanns denn anders sein in solcher Liebespein
Wenn zwei verliebte Herzen treu mit einander scherzen
so ist doch allzumal das Leben voller Qual –
Nur dein Abwesenheit bringt mir nun solches Leid
wenn ich an dich gedenke zu Tod ich mich fast kränke
wenn nur ein Viertelstund ich mit dir reden kunnt
Wenns aber nicht kann sein so traurt die Seele mein
viel sind der falschen Herzen erkennen nicht die Schmerzen
daß ich unschuldig leid und doch beständig bleib
Ich leb und sterbe hier , mein Herz das schenk ich dir
mein Treu werd ich nicht brechen , mein Zorn an dir nicht rächen
Vergnügung sollt du haben wenn ich werd sein begraben
Diese Fassung in: “ Gantz neu entsprossene Liebes-Rosen “ 1747 (vgl Liederhort S. 266) das. Nr. 13
über dem Liede steht als Melodie angegeben: Wach auf o Schäfers Kind
Verschiedene Fassungen des Textes: 1,1: In Sorgen und Unruh — 1,4: womit ich mich kann laben — 2,4: so macht es mir zu schaffen — 3,5: so ist doch allemal (fliegendes Blatt um 1786)