Ich wollt ich wär ein Elefant

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Ich wollt ich wär ein Elefant
wie wollt ich jubeln laut
es wär mir nicht ums Elfenbein
nur um die dicke Haut

Auf die Melodie von Preisend mit viel schönen Reden  – unklare Herkunft , Verfasser unbekannt .
eventuell als Stoßseufzer in der Weimarer Republik ?

u. a. in:  Singend wollen wir marschieren . Liederbuch des Reichsarbeitsdienstes , ca. 1934 – Der Kilometerstein (1934, dort die erste Strophe mit der Anmerkung; „Wenn man uns aufschwänzen will“, d. h. : „In den Küchen werden die Fische aufgeschwänzet, wenn man sie bei dem Anrichten so zusammen krümmet, daß sie das Maul mit dem Schwanze berühren.“ (Quelle)

Im Internet finden sich weitere Strophen ( ingeb.org ), die auf soldatischen bzw. burschenschaftlichen Ursprung hinweist. Zumindest die letzte dieser Strophen ist relativ neu:

  • Erst packt er sie beim Lampenschein, dann schläft er auf der Schlampe ein
  • Lieber in einer Nacht versumpfen, als im Sumpf zu übernachten
  • Und hat die Bäuerin Aids im Spalt, wird der Bauer auch nicht alt.

Liederthema: , , ,
Liederzeit: vor 1930 : Zeitraum:
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Unter dem Titel „Rinaldo Rinaldini“ war das Lied „In des Waldes tiefsten Gründen“ bzw „In des Waldes düstern Gründen“ seit Beginn des 19. Jahrhunderts beliebt und weit verbreitet. Mit der Melodie entstanden viele neue Lieder.

In des Waldes düstern Gründen

Mit dem Text „Preisend mit viel schönen Reden“  wurde die Melodie auch zu einem Politischen Lied.  Justinus Kerner schrieb den Text 1818 nach dem Wiener Kongreß und dem Wartburgfest: Als Europas Fürsten 1815 beim Wiener Kongress Deutschland in viele kleine Staaten aufteilten, war wohl kaum einer unter ihnen, der seinen Kopf in den Schoß seiner Untertanen hätte legen können, ohne in Gefahr zu sein, geköpft zu werden. (Im gleichen Kontext „Den Mann den halt ich ehrenwert“.)

Bemerkenswert ist die Schlußwendung in der Melodie, die ganz klar die Marseillaise zitiert und damit das „Köpfen“ im Gedicht „Preisend mit viel schönen Reden“ mit der Guillotine der französischen Revolution verbindet, die ja gerade erst etwa zwanzig Jahre zurückliegt, als der Text entsteht.