Ich schiffe auf der See
mein Schiff geht ohne Ruh
Bald treib ich in die Höh
und bald dem Abgrund zu
Es saust der Wind, es braust das Meer
Es scheint als wenn kein Rettung wär
in dieser, in dieser Leibsgefahr
Scheint denn kein Stern nicht mehr?
Der Himmel ist mir Feind
Der Hoffnungsanker bricht
Die Wellen stürmen sehr
Und wo es mich soll tragen an
Da treibts mich von dem Ort davon
Ich muß, ich muß zu Grunde gehn
Weil denn kein Hülf mehr ist
Die mich erretten kunnt
Die Zeit war zu gewiß
Zu sterben diese Stund
So sei auch dies mein fester Schluß
Da ich einmal doch sterben muß
Ich sterbe, ich sterbe ja für dich
Schafft mich nur in die Gruft
Vergönnt mir meine Ruh
Bedeckt die Totengruft
Mit schwarzer Erde zu
Und schreibt auf meinen Leichenstein
Zuletzt noch diese Wort hinein
Hier liegt der Unglückssohn.
Text und Musik: Verfasser unbekannt, Melodie aus Küstrin, 1807
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1510 „Der Schiffbruch“)