Heiter war der Frühling meines Lebens
süße Freuden schwammen um mich her
doch sie sind verschwunden und vergebens
jammern muss mein Herz, sie sind nicht mehr
Nun und nimmer kehren sie mir wieder
weinen werd ich, bis das Herze bricht
mich erfreuen nicht mehr frohe Lieder
Jüngling, ach vergiß dein Mädchen nicht
Hätte mich mein Auge nie gesehen
Nie mein Mund den deinigen geküsst
Lachend wollt ich durch das Leben gehen
Was mir jetzt so schwere Bürde ist
Froh wollt ich dann jeden Morgen grüßen
Und den Abend spät im Dämmerlicht
Doch für mich jetzt nur noch Tränen fließen
Jüngling ach vergiß dein Mädchen nicht
Elend bin ich nun durch dich geworden
Guter Jüngling das vergeb dir Gott
Lachend kannst du meine Freuden morden
Ach womit verdient ich diesen Spott
Doch ach spotte meiner Tränen immer
Halt mein Klagen nur für ein Gedicht
Mich erfreuen nicht mehr frohe Lieder
Jüngling ach vergiß dein Mädchen nicht
Text und Musik: Verfasser unbekannt (vor 1856)
in: Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895, Nr. 485)
Anmerkungen zu "Heiter war der Frühling meines Lebens"
Böhme: „Kunstdichtung scheint hier vorzuliegen, deren Verfasser ungekannt. Ein sehr zersungener Text mit anderer Melodie bei Becker: Rheinisches Volksliederbuch Nr 157. Wieder mit anderer Variante der 2. Strophe aus dem Westerwalde (Rodenbach 1892) in Beckers Handschr. Sie lautet
Ach hätt mein Auge das deine nie gesehen
Und mein Mund den deinen nie geküßt
Froh und glücklich könnt ich durch’s Leben gehen
Was mir doch so schwer geworden ist
In der Blüte meiner Jugendjahre
Gab ich mich als Opfer für dich hin
Und du raubtest die Unschuld meiner Jugend
Spott und Hohn hab ich davon zum Lohn
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