Halle ist ein schönes Städtchen (1786)

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Halle ist ein schönes Städtchen
so gar nah am Wasser liegt
darin findt man schöne Mädchen
daran man sich recht vergnügt

Weiße Engel, schwarze Raben
wie sie einer nur will haben
findt man hier zum Überfluß
dass man sich recht wundern muß

Wer sich kann insinuieren
kommt bei ihnen täglich fort
und kann sie nur karessieren
heben sie allezeit empor

Wer nur kann mit steifen Degen
seine Kompliments ablegen
hört man mir geneigtem Ohr
seine Liebe tragen vor

Text und Musik: Verfasser unbekannt

das Lied ist die Vorlage für „Hamburg ist ein schönes Städtchen“
in: Sechs neue weltliche Arien“, Flugschrift, gedruckt in Leipzig, etwa 1786.
insinuieren: „durchblicken lassen, Verdächtigung äußern; unterstellen“
karessieren: „liebkosen, zärtlich streicheln“

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1786 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Das heute noch bekannte „Hamburg ist ein schönes Städtchen“ wurde ursprünglich auf eine andere Melodie gesungen und geht zurück auf ein Lied von 1786: „Halle ist ein schönes Städtchen so gar nah am Wasser liegt“ berichtet auch schon damals von käuflichen Mädchen. Erst ab etwa 1900 vermischte sich das Hamburger Lied mit der Melodie von „Morgen will mein Schatz verreisen„. „Halle ist ein schönes Städtchen“ ist in einer Flugschrift ohne Melodie im Berliner Staatsarchiv zu finden. Das Lied war womöglich verboten und hat sich dann mündlich verbreitet, vermutlich durch... weiter lesen