Genießt den Reiz des Lebens
man lebt ja nur einmal
Er winkt uns nicht vergebens
der blinkende Pokal
Laßt Helden sich vergöttern
Und stolz in Lorbeer blähn
Der Kranz von Rebenblättern
Steht uns nicht minder schön
Planeten nachzugehen
Die Kunst ist jetzt uns fern
Der Stern nach dem wir sehen
Sei der Burgunderstern
In Tiegeln und Phiolen
Träumt mancher reich zu sein
Die Toren, die! Wir holen
uns unser Gold am Rhein
Adeptenkünste blenden
Uns nicht durch eiteln Wahn
Und uns’re Nächte wenden
Wir zu was Besserm an
Drum schmeckt den Reiz des Lebens
Man lebt ja nur einmal
Er winkt uns nicht vergebens
Der freundliche Pokal
Wenn dann die letzte Stunde
Uns düster überschleicht
Sei dem gebrochnen Munde
Der Scheidetrunk gereicht
Text: Johann Friedrich Jünger (1780)
Musik: Komponist unbekannt
Die Melodie zuerst in W. Schneiders Studentenliederbuch, 1801, mit etwas anderem Eingang, so auch bei Methfessel, 1818. Später so gesungen, wie oben steht. Der Test ist hier gekürzt wie Finks Hausschatz (1843) ihn gibt.
Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895, Nr. 553)
Liederthema: Studentenlieder, Trinklieder
Liederzeit vor 1780 - Zeitraum: 18. Jahrhundert: Volkstümliches Lied
Stichwort:
Textvarianten:
Die Studentenversion im Kommersbuch ab Strophe 2:
Die Burschenfreiheit lebe
der brave Bursch mit ihr!
sie zu erhalten strebe
ein jeder für und für
Dem holden Freundschaftsbande
das mich so sanft umzog
dem lieben Vaterlande
erschall ein donnernd Hoch!
Vom Freundesarm umschlungen
den Schläger in der Hand
sei dir ein Lied gesungen
du teures Vaterland!
Dem schönsten Mädchen weihe
ich gern mein volles Glas
ihr schwör ich ewge Treue
der Falschheit ewgen Haß
Führt das Geschick euch wieder
ins Vaterland zurück
so denkt, fidele Brüder
noch oft an uns zurück!
Ein Wiedersehen blühet
uns einst im Vaterland,
wo sanft uns noch umziehet
das holde Freundschaftsband
Und führ ich einst fideliter
mein Weibchen an der Hand
so denkt, fidele Brüder
mein im Philisterland
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In diesen Büchern:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1898)