Es wollt sich ein Herr ausreiten

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Es wollt sich ein Herr ausreiten
wollt alle Länder ausstreiten
Er reit´ wohl über ein breiten Kirchhof
da strauchelt ihm sein schwarzes Roß

»Reit hin, reit her, du edler, junger Herr
Warum reitst du so traurig daher?
Warum soll ich denn nicht so traurig herreiten
Die Toten, die wollen nicht mehr faulen

Sie reden mit mir wohl aus dem Grab
Sie laden mich ein zu dem jüngsten Tag
Ei reden die ´Toten aus dem Grabe
was wird denn mein erster Mann sagen

Was macht denn mein erster lieber Mann
Den ich schon sieben Jahr verloren han?
Der Mann der steigt vom Gaule
und schlägt der Jungfräulein aufs Maule

„Ist dir dein erster Mann viel lieber als ich
und ich trag Sorge wohl über dich
Ist dir dein erster Mann viel lieber als ich
So geh hinab und verantworte dich

Die Frau, die ging hinab
auf ihres ersten Mannes Grab
Bist du darin, so tritt herfür
Und lasse mich hinein zu dir

„Hei was tust du denn hierinnen
Du hörst kein Vögelein mehr singen
Du siehst und hörst weder Regen noch Wind
ach Gott, wer zieht dann unser Kind?“

Unser erst Kind, das ist erzogen
Da droben im schönen Himmelsthron
In der allerhöchsten Freud
Gott Vater, Gott Sohn und Gott heiliger Geist
Text und Musik: anonym – vielfach mündlich überliefert aus Schlesien ( Waltdorf bei Neiße ) vor 1856 ,  aus Lothringen
Die erste Melodie aus Lothringen , die zweite aus Waltdorf bei Neiße .
Zu Lothringen: Vorgesungen von Peter Gangloff ( Molters Peter ) , der es auf dem Handwerk in Metz von einem Welschen (Franzosen) gelernt hatte. Dieser selbst, des Deutschen mächtig, hatte es von seiner Lehrzeit aus Forbach mitgebracht. Melodie aufgenommen von Cl. Weber am 23. Juni 1918. ( Angaben nach und in Verklingende Weisen I (1926)) – auch in Deutscher Liederhort (1856) –> Witwe

Liederthema:
Liederzeit: vor 1856 : Zeitraum:
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