Es wohnt sich ein reicher Metzger (Metzger zu Frankfurt)

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Es wohnt sich ein reicher Metzger mein
zu Frankfurt an dem Rheine
er hat sich drei schöne Töchterlein
die seind so hübsch und feine

Der Vater zu der Tochter sprach;
„Was sagen die Leut von dir?
Sie sagen, du hättest den Fähndrich so gern
Das kann ich von dir nit leiden“

„Ach Vater, liebester Vater mein
Die Leut, die reden gar vieles
und wenn sich der Fähndrich geritten käm
so tät ich ihn gar nicht kennen“

Des Nachts, wohl um die halbe Nacht
Gut Fähnderich kommt an er geritten
Er klopfet so flink mit seinem Goldring
„Jungfer Lieschen, bist du darinnen?“

„Ach Fähndrich, liebester Fähndrich mein
tu du ein klein Weil warten
bis ich mein Kleider zusammegepackt
mein Haar in schwarzbraun Seide“

Sie schleicht so leis die Hintertür hinaus
Bis auf dem Fähndrich sein Pferdchen
Sie reiten bergauf, sie reiten bergab
bis auf die grüne Heide

Und wie sie auf grün Heide kam´n
Da hüt´ sich ein Hirtchen die Schweine
„Ach Hirtchen, liebester Hirtchen mein
wem gehören die fetten Schweine?“

„Sie gehören dem reichen Metzger mein
zu Frankfurt an dem Rheine
„Und wenn ihr zu meim Vater kommt
so sagt ihm Guten Morgen

Viel tausig gute Morgen
Viel tausig gute Nacht
für mich braucht er nicht mehr sorgen

Verfasser unbekannt
in: Verklingende Weisen — Volkslieder aus Lothringen Band II (1928)