Wenn ich ein Vöglein wär (Frankfurt)

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Wenn ich ein Vöglein wär (Frankfurt)

Wenn ich ein Vöglein wär
und auch zwei Flüglein hätt
flög ich zu dir
weils aber nicht kann sein
weil aber nicht kann sein
bleib ich allhier

Bin ich gleich weit von dir
bin ich doch im Schlaf bei dir
und red mit dir
wenn ich erwachen tu
wenn ich erwachen tu
bin ich allein

Es vergeht keine Stund in der Nacht
da nicht mein Herz erwacht
und an dich gedenkt
daß du mir viel tausendmal
daß du mir viel tausendmal
dein Herz geschenkt

Liebster ich will ja dich
bleib nur beständiglich
weiche nicht ab
bis uns der bittre Tod
bis uns der bittre Tod
legt ins kühle Grab

Schätzchen sag mirs bei deiner Pflicht
warum du so traurig bist
und redest nicht
Wann ich dirs könnt erzähln
wie mich meine Eltern quäln
müßt ich meiden dich

Wenn schon die Eltern dein
die Geschwister nicht zufrieden wolln sein
will ich lieben dich
Von dir laß ich nicht mehr ab
von dir laß ich nicht mehr
bis in das Grab

Laut Ludwig Erk (1856): In der Gegend von Frankfurt am Main (in Offenthal , Hergershausen ) gesungen (ähnliche Strophen 4-6 auch in K Simrock : Volkslieder  S. .274 und 275)
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 90 „Flug der Liebe“)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1856 : Orte: ,
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Zum Abdruck des Textes im Wdh. I, 1806, S. 208 urteilt Goethe: „Einzig schön und wahr.“ Herder bemerkt: „Die Melodie (jedcnfalls die noch übliche) ist dem Inhalte angemessen, leicht und sehnend.“ — „Aller Mondschein, Mondschein die Hülle und Fülle, und die ganze Seele übergießend , steht in dem Liede „Wenn ich ein Vöglein war“ — schreibt H. Heine, die romantische Schule, Hamburg 1836, S. 222. — Der Text im Volksmund tritt zuweilen in veränderten und erweiterten Lesarten auf, eine frühe Fassung des Liedes auf einem fliegenden Blatt von 1757.