Es ritt ein Gsell spazieren (Schlesien)

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Es ritt ein Gsell spazieren (Schlesien)

Es ritt ein Gsell spazieren
spazieren bei der Nacht
er ritt vor Liebchens Fenster
er ritt vor Liebchens Fenster:
Ei, schläfst du oder wachst?

Mag schlafen oder wachen
Ich laß dich doch nicht ein
Ich kenn dich schon am Reden
Daß du der Recht nicht seist

Kennst du mich schon am Reden
Daß ich der Rechte nicht sei
So steh nur auf und schlag auf ein Licht
Auf daß du mich erkennst !

Die Kohlen sind erloschen
Die Kerzen sind verbrannt —
Reit du nur hin du Stolzer!
Ich Hab dich schon erkannt

Warum kamst du nicht nächten
Da ich dich kommen hieß?
Das that ich dir zum Besten
Daß ich dich schlafen ließ

Du sagst mir wohl vom Schlafen
Doch schläfst du selber nicht
Zu einer Andern gehst du
Zu mir kommst aber nicht.“

Bin ich zu dir nicht kommen
Bei Regen, Schnee und Wind?
Kein Weg hat mich verdrossen
Den ich gegangen bin.

Drum Schatz, willst du mich haben
So sags mit einem Wort!
Sonst geh ich unter die Soldaten
Marschier mit ihnen fort

Tust du gleich fortmarschieren
Marschier nur immerhin!
Zieht doch ein andre Mutter
Mir auch ein frommes Kind

Text und Musik: Verfasser unbekannt
nach Hoffmann, Schlesische Volkslieder Nr. 58. (Melodie daselbst Nr. 57. III.) So auch die Redaktion im Jungbrunnen Nr. 117. Bei Hoffmann Nr. 57 noch eine andere Lesart mit dem Anfange: „Es ging ein Knäblein buhlen, ja buhlen bei der Nacht; Er ritt bis vor das Fenster, Schläfst oder wachest du?
in Deutscher Liederhort II (1893. Nr. 818a „Kurz abgefertigt“)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1840 : Zeitraum:
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