Es kommt die Zeit zum Offenbaren (Liebesklage)

Gelöbnis der Treue

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Es kommt die Zeit zum Offenbaren
dir zu klagen meinen Schmerz
dich o Schönste allein zu lieben
ist bereit mein treues Herz

In dem Lieben, in dem Leiden
in der Trübsal. in der Not
ja von dir kann ich nicht scheiden
bis uns scheid´t der bittere Tod

Ja von dir kann ich nicht lassen
und von keiner Treu abstehn
soll der Himmel die Sternlein lassen
soll der Mond zu Grunde gehn

Soll die Sonn ihren Schein verlieren
Berg und Felsen fallen ein
so sollst du an mir nich spüren
dass ich dir will untreu sein

Du hast ja mein Herz genommen
und behalt es immerhin
es wird´s ja kein andre bekommen
so lang ich auf Erden bin

Du hast ja mein Herz gebunden
und das Herz ist nicht mehr mein
so gedenk zu jeder Stunde
wie du willst geliebet sein

Wo ich geh und wo ich stehe
liegst du mir ja stets im Sinn
all Gedanken, die ich mir mache
sind zu dir , o Schönste, hin

Schöne Blümlein lasst euch nieder
hier auf diesem grünen Platz
und lasst ruhen eure Glieder
ewig sollst du sein mein Schatz

Text und Musik: Verfasser unbekannt ?
in Verklingende Weisen – Volkslieder aus Lothringen Band II (1928, S. 211)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1884 : Zeitraum:
Schlagwort:
Orte: ,

Abweichungen im Text

Andere Fassung in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 620, aus dem Elsaß, 1994, handschriftlich)

Es ist Zeit zu offenbaren
Und zu klagen meinen Schmerz
Schönster Jüngling, dich nur liebet
Ja fürwahr mein treues Herz

In dem Lieben, in dem Leiden
In dem Trübsal. Angst und Not
Nichts kann mich von dir abscheiden
Als allein der bittre Tod!

Ich will nicht von dir ablassen
Nicht von deiner Treu abstehn
Bis des Himmels Sternlein blassen
Und der Mond zu Grunde geht

Bis die Sonne ihren Schein verlieret
Berg und Hügel fallen ein
Sollest du’s an mir nicht spüren
Daß ich dir werd untreu sein!

Aus dem Elsaß handschriftlich 1884.