Es ist nichts Schönres auf der Welt (1820)

Husarenlied

Volkslieder » Kriegslieder »

=> (Alle Versionen)

Es ist nichts Schönres auf der Welt
und kann nichts Schöners sein
als  wie Soldaten in dem Feld
wenn wir in Batalje gehn

Wenns blitzt und kracht dem Donner gleich
wir schießen rosenrot
das Blut von unserm Körper fleußt
sind wir Kurasche voll

Und ob auch schon ein Kamerad
muß bleiben in dem Streit
wir Deutschen fragen nichts darnach
sind all dazu bereit

Den Leib begräbt man die Gruft
der Ruhm bleibt auf der Welt
Die Seele schwingt sich durch die Luft
ins schöne Firmament

Und ihr Husaren allzumal
jetzt gehts erst frisch drauflos
es kommt viel Volk aus Österreich
zu Pferd und auch zu Fuß

Dragoner wie auch Kürassier
von etlichen tausend Mann
Husaren wie auch Grenadier
die die Welt regieren tun

Und ihr Husaren insgemein
schlagt eure Pistolen an
ergreift den Säbel in die Hand
und gebt nur kein Pardon

Solang ihr nicht die Wort versteht
so haut nur tapfer drein
und sprecht „Basamdiramtite!“
der Kopf muß unser sein

Text: Verfasser unbekannt
Musik: aus der Gegend von Göttingen (um 1820). Nach Professor Bouterwek s   Handschrift
als Nr. 1345 in Deutscher Liederhort III — auch in Deutsche Soldatenlieder (1914)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1820 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

„Es gibt nichts Schöneres auf der Welt“ ist ein Soldatenlied, das schon um 1800 bekannt war. Als „Husarenglaube“ steht der Text auch im ersten Band von  „Des Knaben Wunderhorn“, beginnend mit der Zeile „Es gibt nichts Lust´gers auf der Welt“. Seit den Einigungskriegen ab etwa 1866  und dem deutschen Kaiserreich sang man oft: „Es gibt nichts Schön’res auf der Welt“.

Erk und Böhme führen im dritten Band von Deutscher Liederhort unter den Nummern 1345 (Husarenlied, Melodie aus der Gegend von Göttingen um 1820), 1346 (Husarenglaube, Volksweise aus Thüringen und Franken) und 1348 (Soldatenglaube, Melodie aus Hessen und vom Rhein um 1880) drei verschiedene Melodien ( 2 x gerade Takt, 1 x 6/8tel)  an und wertet die Lieder als drei eigenständige Stücke, obwohl sie inhaltlich sehr verwandt sind. Unter dem gleichen Titel ist aber auch noch eine vierte Melodie ( 6/8tel )im Umlauf, auf die z. B. „Frisch auf frisch auf mit raschem Flug“ gesungen wurde.

Anmerkungen zu "Es ist nichts Schönres auf der Welt (1820)"

Die fehlenden Reime in einigen Strophen legen nah, dass das Lied nur unvollkommen aus mündlicher Überlieferung erinnert wurde, worauf auch die anderen Lesarten hinweisen, die der Liederhort anführt:

1,3: Als wenn Soldaten ziehn ins Feld und sie beisammen sein (Sachsen). 2,3: Wenns Blut von unsern Säbeln rollt (Sachsen). 5,3: Es kommt viel Volk aus Deutschland (Frankreich) her (Hessen-Darmstadt und Nassau). 8,3: Bassateremtete (so in anderen Lesarten)