Es ist im Leben hässlich eingerichtet

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Es ist im Leben hässlich eingerichtet
dass bei der Penne gleich die Krauter steh´n
Und wie der Kunde immer sinnt und dichtet
am Schlusse muss er doch nach Arbeit seh´n
In seinen Augen konnte man es les´n
von Arbeitsgeist und Schaffenslust kein Schein
Behüt dich Gott, es war so schön in Gnes´n
wie wird es in Posen sein?

Das Haupt gesenkt, die Arbeitsscheu im Blicke
zieht unser Kunde hinterm Krauter her;
wie sehnt er nach der Penne sich zurücke
wie ist sein Leben jetzt so aussichtsleer
Doch kommt’s wie’s kommt, im Guten oder Bösen
denn in die Werkstatt muß er nun hinein:
behüt dich Gott, es wär so schön gewesen
behüt dich Gott, es hat nicht sollen sein!

Beim Krauter hielt der Kunde aus drei Tage
dann zog’s ihn mächtig nach der Penne hin
Nicht mehr ertragen konnte er die Plage
nur auf die Fahrt zu steigen war sein Sinn
und schleunigst tippelt wieder er nach Gnesen
der Kohlendampf zog mächtig in hinein:
behüt dich Gott, es war so schön gewesen
behüt dich Gott, es hat nicht sollen sein.

Text: Verfasser unbekannt – Parodie auf den Text von Joseph Victor von ScheffelDas ist im Leben hässlich eingerichtet
Musik: auf die dazugehörige Melodie von Victor Ernst Nessler (1884)
in: „Lieder aus dem Rinnstein“ 1910

 

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Liederzeit: vor 1900 : Zeitraum:
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