Ei soll ich denn Heiraten

Liebe zu Soldaten

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Ei, soll ich denn Heiraten
Und anders kanns nicht sein
Heirat ich ein’n Soldaten
Ein Soldat muß es sein

Sie sind von Qualitäten
Und reden also fein
Ich laß mirs nicht ausreden
Ein Soldat muß es sein

Wie pudern sie die Haare
Und machen sich so schön
Sie machen uns zu Narren
Wenn doch nur einer käm

Sie tragen schöne Kleider
Von blau und weißem Tuch
Sie haben wenig Weiber
Aber Jungfern haben sie gnug

Für Brot dürfen sie nicht sorgen,
Wenns noch so teuer wär
Der Bauer der muß borgen
Muß Alles schaffen her

Der König auch darneben
Der gibt uns auch das Geld
Das ist das schönste Leben
Wohl auf der ganzen Welt

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 846) und Liederhort III (1893, Nr. 1418 „Ein Soldat muß es sein. Liebe zu Soldaten“, ohne Noten)

Fliegendes Blatt „Acht weltliche Arien“. Gedruckt 1786, (Nr. 8, Der Druck hat 3 achtzeilige Strophen).  Auch v. Arnim’s handschriftliche Sammlung. Um 1806 aus Württemberg und  mündlich aus Knoden im Odenwald 1849 durch eine 75-jährige Frau ; nur wenig anders : statt König“ ward „Churfürst“ gesungen.

Anmerkungen zu "Ei soll ich denn Heiraten"

Die Fassung bei von Arnim:

Wann eines will Heiraten
Und kann nicht anders sein
Heirat es einen Soldaten
Sie seind so hübsch und fein

Sie seind von Qualitäten
Und reden all so fein
Ich laß mirs nit ausreden
Ein Soldat muß es sein

Sie haben so schöne Kleider an
Von weiß und gelbem Tuch
Sie haben wenig Weiber
Doch Jungfraun hab’n sie genug

Fürs Brot dürfen wir nicht sorgen
Wanns noch so teuer wär
Der Wirt der muß uns borgen
Er muß es uns schaffen her.

Der Kaiser auch daneben
Er gibt uns auch das Geld
Das ist da« schönste Leben
Wohl auf der ganzen Welt