Anheben lasst uns all zusamm´
ein Lied von starkem Klange
in Österreich den deutschen Stamm
lasst preisen uns mit Sange
die auf die Ostmark einst gestellt
dem Feind den Weg zu weisen
Sie stehen heute noch im Feld
und halten blank ihr Eisen

Und gilt´s auch nicht den Hunnenschwall
mit Schild und Schwert zu stauen
aus deutschen Leibern einen Wall
dem Türkenvolk zu bauen
uns blieb so mancher grimme Gast
noch in den Sand zu fegen
Im Ostreich ward uns nimmer Rast
Hand in den Schoß zu legen

Mit Trommeln nicht und Feldgeschrei
wird heut zur Schlacht geschritten
Der Feind schleicht leise sich herbei
er wohnt in unsrer Mitten
und möcht´uns drängen gar zu gern
zur schimpfischsten der Taten
das Deutschtum, unsres Wesens Kern
das sollen wir verrraten

Wir aber halten gute Wacht
und werden nicht erschlaffen
wie einst in Not und Sturm und Schlacht
so schaltt´s auch heute: Waffen!
Und wo der kühne Ruf erklingt
schart er die Kampfgenossen
das Blut, das unsre Scholl düngt
ist nicht umsonst geflossen

Ob wir im wälschen Gau zufernst
ob hoch in Böhmen hausen
ob Siebenbürgens Eichen ernst
um unsre Söhne brausen
Uns einet Sitte, Ehr und Zucht
die Sprache hold und süße
und mahnend trägt durch Tal und Bucht
die Donau Schwarzwalds Grüße

So lasst uns halten fürderhin
an deutscher Sprach und Treue
dem deutschen Stamme, deutschen Sinn
gelobt euch an aufs neue
Der Osten kam in unsre Hut
darnach tun wir uns schreiben
doch deutsch sind wir in Mark und Blut
und wollen Deutsche bleiben
Text: Josef Winter – „Bei der von der „Deutschen Zeitung“ im Jahre 1881 veranstalteten Preisbewerbung wurde  dieses Gedicht mit dem ersten Preise gekrönt…“
Musik: Hermann Steierer bzw. Dr. Josef Pommer bzw. auf die Melodie „Der Gott der Eisen wachsen ließ

u. a. in: – Liederbuch für die Deutschen in Österreich (1884) — Deutsch-Österreichisches Studentenliederbuch (1888) —  Der Arzt und Wagner-Fan Josef Winter ergeht sich hier schon um 1890 in Wahnvorstellungen von Blut und Boden… und Josef Pommer komponiert dazu eine Musik.

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Auf dem blutigen Höhepunkt der napoleonischen Kriege schrieb der völkische Professor und spätere Paulskirchenabgeordnete Ernst Moritz Arndt 1812 sein Kampflied “Der Gott, der Eisen wachsen ließ”, ein Text, der in seiner martialischen Phantasie davon träumt, mit dem “Franzosenblut” das “Eisen (zu) röten”. Text: Ernst Moritz Arndt – Musik: Albert Methfessel.