Die Kasseler Kinder haben ihre eigenen Sprachen, welche Zunge und Ohr in noch höherem Grade drillen und
schärfen, die Erbsen-, die B- und die H-Sprache. So lautet das Wort Mairegen in der ersten dieser drei Kindersprachen:
Marbesen — Arbesen — Irbesen — Rerbesen — Erbesen — Gerbesen — Erbesen – Rerbesen;
in der zweiten:
Maibai — Rebe — Graben
in der dritten:
Maihailefai — Rehelefe — Genhenlefen.
Ähnlich ist das Spielen mit dem Wortton, wobei z. B.
Gespenster zu Géspen-stér oder Ladenfenster zu Lad – énfensterr
wird, oder:
Die Kuh rannte, bis sie fiel, zu:
Dikurantebissifiel
in Kasseler Kinderliedchen (1891, Nr. 110)
Bei der Erbsen-Sprache werden jedem Buchstaben die drei Silben Er-be-sen angehängt. Bei Selbstlauten fällt das E der ersten Silbe jedesmal weg. Das Wort Mairegen also darin:
Merbesen – arbesen – irbesen – rerbesen – erbesen – gerbesen – erbesen – nerbesen