Zwei treue Brüder wohnen (Alb und Alp)

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Zwei treue Brüder wohnen
in Eintracht beieinand
und die Kommilitonen
umschlingt ein festes Band
Es ist die Lust am Wandern
die Freud an der Natur
dem einen wie dem andern
ist dies das Höchste nur

Der eine, jugendprächtig
steigt zu der Alb empor
der andere stark und mächtig
die Alpen sich erkor
Der eine streift durch Auen
durch Tal und Feld und Wald
der andere ist zu schauen
auf Firn und Gletscherspalt

Wo „Stark“ und „Mild“ sich paaren
gibts einen guten Klang
die Treue sie bewahren
sich in des Lebens Drang
Der eine mit dem weichen
der zweit´ mit einem harten „p“
sie mögen beid´  erreichen
ihr Ziel auf höchster Höh´

Text: E. Kohler , Cannstatt , 1896
Musik: Auf auf zum fröhlichen Jagen
in Albvereins-Liederbuch (ca. 1900)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1896 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

1802 schrieb Novalis ein innig-gläubiges Gedicht auf  Jesus, der so viel am Kreuz erlitten hat und dessen Leiden dennoch ganz in Vergessen gerieten. Zehn Jahre darauf nahm Max von Schenkendorf dieses Gedicht als Inspiration und verfasste während der Befreiungskriege gegen das Frankreich Napoleons ein Lied auf den „Turnvater Jahn“ (Erneuter Schwur, an den Jahn, von wegen des heiligen teutschen Reiches), das dann vielfach nachgedichtet und im Liederbuch der SS in der Zeit des Nationalsozialismus gleich nach dem Horst-Wessel-Lied stand. Als Melodie verwendete Schenkendorf die des französischen Liedes „Pour aller à la chasse, il faut être matinal“ („Frisch auf zum fröhlichen Jagen“).

Auf auf zum fröhlichen Jagen (Hancke)

Dieses heute noch bekannte Jagdlied wurde erstmals 1723 als „Auf auf auf auf zum Jagen“ von Gottfried Benjamin Hancke ins Deutsche übertragen. Die „schmissige“ Melodie ist vielfach mit neuen Texten versehen worden, so z. B. 1742 von Christian Friedrich Henrici (genannt Picander) und Johann Sebastian Bach in der Bauernkantate (Mer hahn en neue Oberkeet, Aria 16 „Es nehme zehntausend Dukaten…“) und in den Befreiungskriegen um 1813 von Friedrich de la Motte Fouqué, der die erste Zeile in „Frisch auf zum fröhlichen Jagen“ änderte. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde vor allem diese militärische Fassung vielfach gedruckt.

Goethes „Bundeslied“ von 1775 wurde – neben späteren Vertonungen – auch auf diese Melodie gesungen, eventuell schrieb Goethe den Text bereits auf „Pour aller à la chasse“? Besonders populär wurden die Neutextungen durch Max von Schenkendorf  „Erhebt euch von der Erde“ (1813) und „Wenn alle untreu werden“ (1814) aus den Befreiungskriegen.