Als ich bei meinen Schafen wacht (Des bin ich froh)

Als ich bei meinen Schafen wacht
Als ich bei meinen Schafen wacht
Ein Engel mir die Botschaft bracht
Ein Engel mir die Botschaft bracht
Des bin ich froh, bin ich froh,
Froh, froh, froh, o, o, o!
Benedicamus Domino
Benedicamus Domino.

Er sagt‘, es soll geboren sein
Zu Bethlehem ein Kindelein
Des bin ich froh …

Er sagt, das Kind läg da im Stall
Und soll die Welt erlösen all
Des bin ich froh …

Als ich das Kind im Stall gesehn
Nicht wohl konnt ich von dannen gehn
Des bin ich froh …

Das Kind zu mir sein‘ Äuglein wandt
Mein Herz gab ich in seine Hand
Des bin ich froh …

Demütig küßt‘ ich seine Füß
Davon mein Mund ward zuckersüß
Des bin ich froh …

Als ich heimging, das Kind wollt‘ mit
Und wollt‘ von mir abweichen nit
Des bin ich froh …

Das Kind legt sich an meine Brust
Und macht mir da all Herzenslust
Des bin ich froh …

Den Schatz muß ich bewahren wohl
So bleibt mein Herz der Freuden voll
Des bin ich froh …

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1949 „Ein Christlied der Hirten mit Echo“)

1623 wurde es im Kölner Gesangbuch veröffentlicht. Es ist damit dem Umfeld des Jesuiten und geistlichen Dichters Friedrich Spee (1591–1635) zuzuordnen, dem von der modernen Forschung der Großteil der anonym überlieferten Lieder aus dieser Sammlung mit hoher Wahrscheinlichkeit zugeschrieben werden. (Wikipedia)

Anmerkungen zu "Als ich bei meinen Schafen wacht (Des bin ich froh)"

Außerlesene Katholische Geistliche Kirchengesäng. Köln bei Pet. von Brachel 1623, S. 103 — Kölner Gesganbuch (Quentel) 1615 — Speiersches Gesangbuch 1631 mit der Überschrift: „Ein Christlied oder Echo der Hirten oder Schäfern“. Straßburger Gesangbuch 1697 und noch in den katholischen Gesangbüchern.

Weil die liebliche Spielerei mit dem Echo in der deutschen Lieder-Literatur zu Anfang des 17. Jahrhunderts ihren Anfang nahm, glaube ich die Entstehung dieses geistlichen Echoliedes in diese Zeit setzen zu müssen.

Zuccalmaglio hat diese Mel. seinem „Dornröschenlied“ (Im tiefen Wald, im Dornenhag) zugeeignet und sie für eine alte Volksweise herausgegeben in Kretzschmer’s Volkslieder I, Nr. 29.