Wo das Lager [die Hölle] steht, so dicht am Waldesrand
wo das öde Moor sich weit erstreckt ins Land
wo man Moorsoldaten bei der Arbeit sieht
da ist meine schönste Lebenszeit verblüht.

Posten stehen auf der Lauer Tag und Nacht
stehen schussbereit und halten scharfe Wacht
Sie begleiten mich bei jedem Schritt und Tritt
selbst im schönsten Traume hör ich ihren Schritt

Nur im Traum darf ich die Heimat wiederseh´n
nur im Traum darf ich zu all den Lieben geh´n
zu der guten Mutter, zu der lieben Braut
die so oft und fest an meine Zukunft glaubt

Bald, ach bald werd ich die Heimat wiederseh´n;
bald, ach bald werd ich zu all den Lieben geh´n
Wenn der Flieder blüht im schönen Monat Mai
dann begrüß ich euch mit einem Jubelschrei.

Text: Verfasser unbekannt , entstanden im KZ Esterwegen ( „Hölle am Waldesrand) , um 1933/34
Musik: nach dem Lied Wo de Ostseewellen trecken an den Strand
u.a. in: Des Lagers Stimme (2000) —

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1934 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes: ,

Zur Geschichte dieses Liedes: ,

Parodien, Versionen und Variationen: Das Lied „Die Moorsoldaten“ entstand 1933 im Konzentrationslager Börgermoor bei Esterwegen. Der Text der Strophen stammt von dem Duisburger Bergmann Johann Esser, der Text des Refrains von dem Essener Schauspieler und Regisseur Wolfgang Langhoff. Die Melodie hat der Düsseldorfer Angestellte Rudi Goguel komponiert. alle drei waren zur Zeit der Entstehung Häftlinge im faschistischen Konzentrationslager Börgermoor. (Melodiehearbeitung: Hanns Eisler, London, 1935)