Wie schienen die Sternlein so hell

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Wie schienen die Sternlein so hell

Wie schienen die Sternlein so hell
so hell herab von des Himmels Höh
zwei Liebende standen auf der Schwell
ach, Hand in Hand: ade!

Die Blümlein weinten auf Flur und Steg
sie fühlten der Liebenden Weh. –
die standen so traurig am Scheideweg
ach, Herz an Herz: ade!

Die Lüfte durchrauschen die Waldesruh
aus dem Tal und von der Höh
wehn zwei weisse Tücher einander zu!
Ade! Ade! Ade!

Text: Siegfried Kapper (Übersetzung aus dem Böhmischen ?)
Musik: a) Komponist unbekannt b) Karl Wilhelm

Das Gedicht ist von Dr. med Siegfried Kapper und fand sich mit beiden Melodien vielfach in Volksmund (s. Becker’s Rheinischer Volksliederborn, Nr 154. Da Kapper, ein böhmischer Jude, meist nur slavische Volksdichtungen übersetzte und diese Gedichte als Slavische Melodien 1844 herausgab, so bleibt auch für diesen Text wahrscheinlich, dass er die Übersetzung eines böhmischen Volksliedes ist und mag auch die erste Singweise aus Böhmen stammen. Die zweite Melodie ist 1866 von Karl Wilhelm komponiert und mit dem richtigen Textanfang „Wie scheinen …“ gedruckt.

Liederthema:
Liederzeit: vor 1864 : Zeitraum:
Orte:

Zweite Melodie zu "Wie schienen die Sternlein so hell"

Zweite Melodie zu Wie schienen die Sternlein so hell
Melodie von Karl Wilhelm

Anmerkungen zu "Wie schienen die Sternlein so hell"

auch: „Wie scheinen die Sternlein so hell“, „Es scheinen die Sternlein so hell“ …

"Wie schienen die Sternlein so hell" in diesen Liederbüchern

Mit der ersten Melodie und der Bezeichnung Böhmisches Volkslied gibt Erk das Lied in seiner Liedertafel 1882 Nr 75 ebenso vorher schon Ignaz Heine in Volksgesänge für Männerchor Zürich 1864 11 Aufl Nr 139. – in:  Liederbuch des Thüringerwald-Vereins (1927, dort als Volksweise angegeben) – Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895, Nr. 502)