Wer schafft das Gold zu Tage II

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Wer schafft das Gold zu Tage?
Wer gräbt nach Erz und Stein?
wer dringt mit Müh und Plage
Tief in die Erde ein?
Wir Männer in der Bluse sind’s
mit Herzen treu und schlicht
die wir für nur geringen Lohn
erfüllen schwere Pflicht

Wer pflügt die harte Erde
Und legt den Samen ein
Wer müht sich, dass er werde
Weil nichts wird von allein?
Wir Männer in der Bluse sind’s …

Wer schafft in dumpfen Räumen?
ölt der Maschinen Lauf?
Wer kennt’nicht Ruh noch Säumen?
wen hält die Angst nicht auf
Wir Männer in der Bluse sind’s …

Wer bringt für Festgelage
Den hohen Herrn das Geld?
Wodurch er alle Tage
nur Freud‘, nie Sorgen kennt?›
Wir Männer in der Bluse sind’s …

Er wirft mit vollen Händen
was wir erwerben, raus!
Bald (Es) muß die Knechtschaft enden,
wir halten’s nicht mehr aus

Text: Verfasser unbekannt, eine Umdichtung von „Wer schafft das Gold zu Tage“ und „Männer der Bluse
Musik:Zu Mantua in Banden

Einsender Elisabeth Pester, Bad Dürrrenberg, 1957
„Dies Lied habe ich vor mehr als 50 Jahren im Elternhause gehört und gelernt“
Sammlung Inge Lammel, C 30

Liederthema:
Liederzeit: vor 1900 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

„Zu Mantua in Banden“ ist das populärste Lied auf der Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer. In den Befreiungskriegen von 1809 führte er die Tiroler drei Mal siegreich zum Kampf gegen die Truppen Napoleons. Mit dem Aufstieg der Deutschnationalen in Tirol wurde er zu einer Figur des nationalen Widerstandes verklärt.

Deshalb finden sich im Andreas-Hofer-Lied „Zu Mantua in Banden“  auch die Worte „ganz Deutschland lag in Schmach und Schmerz“, als der Tod Hofers besungen wird. Von den Nationalsozialisten wurde Andreas Hofer wiederum als Verteidiger des Deutschtums gegen Italien und Frankreich ins Spiel gebracht, Bozen als Mythos der „letzten deutschen Stadt“ aufgebaut, die von Hofer verteidigt worden sei.

Den Text des Andreas-Hofer-Liedes schrieb Julius Mosen 1831, die Vertonung durch Leopold Knebelsberger erfolgte erst 1844.  Das Lied wurde in Preußen vor dem ersten Weltkrieg für den Schulunterricht in der sieben bzw achten Klasse besonders empfohlen. Es diente der Kriegserziehung im Kaiserreich , die Melodie wurde aber auch von der Arbeiterbewegung verwendet.