Vorwärts mit leichtem Sinn in den Tag hinein

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Vorwärts mit leichtem Sinn
in den Tag hinein
Lustig mit frohem Mut
Ei was kann da sein
Vorwärts mit heiterem Lied
geht es frisch voran
Marsch, marsch in Reih und Glied
Alle Mann für Mann

Vorwärts fürs Vaterland, Freiheit, Recht und Pflicht
Wer hebt da nicht die Hand? Nur ein feiger Wicht
Frisch auf die Trommel ruft uns in den Kampf
Hurra Kameraden schnell in den Pulverdampf

Vorwärts mit Sang und Klang heute frisch und rot
Morgen im Kampfesdrang auf dem Schlachtfeld tot
Brennt auch der Wunde Schmerz in durchschossner Brust
Jauchzt sterbend noch das Herz von Soldatenlust

Vorwärts mein Herzenslieb nur noch einen Blick
noch einen Kuß mir gib, dann bleib still zurück
wahr deine Treue mir, denke liebend mein
bleibt doch mein Herze dir, meine Liebe dein

Vorwärts nun eingepackt, Butter, Wurst und Brot
daß der Tornister knackt. Dann hat´s keine Not
Jetzt füllt die Flasche auch mir mit Gilka voll
das ist Soldatenbrauch und Marsch, pascholl!

Vorwärts und sprich mir nichts jetzt von Abschied mehr
mach, trüben Angesichts, mir das Herz nicht schwer
Und daß du mir nicht weinst in der Trennungsfrist
daß, kehr ich wieder einst, schön wie heut du bist

Vorwärts, kehr ich zurück, ist die Freude groß
dann geht das Liebesglück recht von neuem los
Dann geht´s zum Ball und Tanz, frisch bei Tag und Nacht
alles in Wichs und Glanz wird dann mitgemacht

Vorwärts nach Stralau raus oder auch zu Kroll
morgen nach´s Eierhaus immer freudenvoll
überall, wo was los, sind wir auch dabei
so lebt es sich famos, juchheissasa juchhei

Vorwärts so geht die Zeit bis ich ausgedient
und dir du treue Maid auch die Freiheit grünt
dann wirfst das Kasserol du laut jubelnd weg
schreist: Küche lebe wohl, und adies nun Speck!

Vorwärts wir halten aus treu in Pflicht und Ehr
bis wir nach Sturm und Braus strecken das Gewehr
Bis dahin halt ich Wacht abends vor der Tür
oder bis in der Nacht du erscheinest mir

Vorwärts nun sei man gut, Rieke, und halte aus
bringt dir mal was in Wut, mache dir nichts draus
mir geht´s ja ebenso mit dem Unteroffizier
schimpft der mir, denke ich, O August bezähme dir´

Vorwärts und sind wir frei, gehn wir gleich mitsamt
Juchheissa! Dideldumdei! Hin aufs Standesamt
Was weiter dann passiert. Rieke, wirst schon sehn
weiter wird exerziert – Rieke, aber schön!

Text und Musik: Aus der Operette „Fatinitza“ ? – von Franz von Suppè (Musik) nach einem Libretto von Camillo Walzel und Richard Genée , die am 5. Januar 1876 im Carltheater in Wien uraufgeführt wurde. Die Operette spielt in der Türkei und in Bulgarien zur Zeit des Russisch-Osmanischen Krieges (1828-1829).
aus Großes Volks-Liederbuch (ca. 1900)

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Liederzeit: vor 1887 : Schlagwort:
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