Thüringen du holdes Land wie ist mein Herz dir zugewandt

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Thüringen du holdes Land
wie ist mein Herz dir zugewandt
Deine Bergeshäupter ragen
auf gen Himmel kühn und stolz
und auf ihrem Scheitel tragen
sie der Eichen starkes Holz
Deiner Wälder grüne Hallen
hegen, pflegen edles Wild
und das Lied der Nachtigallen
frisch aus Busch und Haine quillt

Thüringen du holdes Land
wie ist mein Herz dir zugewandt
Silbern springt in deinen Gründen
mancher frische Labequell
und durch deine Täler winden
Bäche sich so klar und hell
Und des Rasens Teppich breitet
bunt sich zwischen Waldessaum
daß der Fuß des Wandrers gleitet
stets auf hundertfarb´gem Raum

Thüringen du holdes Land
wie ist mein Herz dir zugewandt
Früh auf deinen Feldern reitet
goldner Ähren Segenswucht
daß, so weit das Auge schweifet
üppig glänzt die reife Frucht
Jubelnd tönet uns entgegen
arbeitsfroher Schnitter Lied
wenn ringsum auf allen Wegen
nun die Ernte heimwärts zieht

Thüringen du holdes Land
wie ist mein Herz dir zugewandt
Alte wunderbare Sagen
nachts durch deine Wälder gehn
horch! von ihnen rauschen, klagen
alte Wipfel auf den Höhn
Auf den Bergen, in den Gründen
und wohin das Auge blickt
hat mit ihren Duftgewinden
Poesie das Land geschmückt

Text: Ludwig Storch
Musik: Daniel Elster –

in — Des Rennsteigwanderers Liederbuch (1907) — Liederbuch des Thüringerwald-Vereins (1927)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1907 : Zeitraum:
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