Stille war die Nacht und dunkel (Angriff auf Lüttich)

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Stille war die Nacht und dunkel
doch im Heer ging ein Gemunkel
Heute wird was ausgeführt
In der Ferne schimmert Lüttich
Ei, du gute Stadt, nun hüte dich
denn die Deutschen sind schon hier

Hört Kameraden, hört Husaren
heute soll die Welt erfahren
daß wir brave Reiter sein
Stehn auch Forts auf beiden Seiten
preußische Husaren reiten
mitten in die Stadt hinein

Lüttich lag im hellen Schlummer
und verdaute Wein und Hummer
denn die Flamen haben Geld
Hei, sie fuhren aus den Betten
als die preußischen Trompeten
durch die stille Nacht gegellt

Doch dann kam´s von vorn und hinten
ringsum krachten belg´sche Flinten
zehnfach war die Übermacht
Hei, wir warfen uns dazwischen
und es konnt mit Müh´ entwischen
der Herr Festungskommandant

Lüttichs Straßen, die sind enge
und wir kamen ins Gedränge
doch da ging es bum und krach
Hui, die preußischen Kanonen
sandten ihre dicken Bohnen
und auch Infantrie kam nach

Als die Sonne stand am Himmel
legte sich das Kampfgetümmel
aber von dem Fort Karthaus
wehten weiße Fahnen nieder
und wir sangen Siegeslieder
denn der schwere Kampf war aus

Da dies hörten die Franzosen
wurden ihnen feucht die – Augen
und sie fanden traurig dies
Auf, ihr braven deutschen Reiter
nach Namur nun und so weiter
geradewegs bis nach Paris

Text: Verfasser unbekannt
Musik: auf die Melodie von Prinz Eugen der edle Ritter
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Lieder zu Lüttich

in Weltkriegs-Liedersammlung (1926)

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Liederzeit: vor 1914 : Zeitraum:
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Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Der Zwiefache mit der einprägsamen Melodie existierte wohl schon eine ganze Weile, bevor das Heldenlied von „Prinz Eugen dem edlen Ritter“ darauf getextet wurde. Nicht nur ein Bürgerlied entstand vor der Revolution von 1848, von denen aber nur das mit dem „gelben und roten Kragen“ weiter gedruckt wurde.