Sozialisten auf der Reis´
jupheidi, jupheida!
Singen ihres Strebens Preis
jupheidi, heida!
Unsre Lieder schallen laut
wenn´s auch dem Philister graut
Jupheidi, heidi, heida
Jupheidi, Jupheida!
Jupheidi, heidi, heida
Jupheidi, heida!

Wenn wir an dem Amboß steh´n
jupheidi, jupheida
wenn wir ackern, wenn wir mäh´n
jupheidi, heida,
wenn wir schaffen für die Herrn
haben sie uns alle gern
Jupheidi, heidi, heida….

Wenn sich naht die Steuerpflicht
uns dann übersieht man nicht
als des Staates Bürger dann
setzt man uns gewichtig an!
Jupheidi, heidi, heida….

Braucht der Staat sein Militär
stets auf uns dann zählt er sehr
denn ihm ist willkommen dann
als Rekrut der Arbeitsmann
Jupheidi, heidi, heida….

Doch es weht ein andrer Wind
wo wir frei entschlossen sind
unsern eignen Weg zu gehn
selbst für unser Recht zu stehn
Jupheidi, heidi, heida….

Wenn wir klagen unsre Not
weil verteuert wird das Brot
fühlt man nicht zu helfen Pflicht
sieht man uns und hört uns nicht.

Sagen wir: Versammlung sei!
Ungern hört´s die Polizei
Und der Wirt in Seelenqual
schreit: Das schadet meinem Saal!
Jupheidi, heidi, heida….

Wenn ein Streik sich nötig macht
ei, wie wir uns das verdacht
weil man selbst das Recht uns nimmt
das der Arbeit Preis bestimmt
Jupheidi, heidi, heida….

Fordern wir nun allgemach
kräftig den Achtstundentag
der Philister Chor dann schreit
Welche Unbescheidenheit!
Jupheidi, heidi, heida….

Doch es siegt der Arbeit Kraft
über die Philisterschaft
Einigkeit und Brudersinn
führen uns zum Ziele hin!
Jupheidi, heidi, heida….

Text: Max Kegel
Musik: Auf die Melodie von “ Studio auf einer Reis
in Max Kegel : Sozialdemokratisches Liederbuch von 1896, Seite 55

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Studio auf einer Reis – das sogenannte “Urbummellied” aus dem Vormärz (um 1850). Der bekannteste Text auf diese Melodie ist „Horch was kommt von draußen rein„